Warum haben die deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg so verbissen gekämpft, selbst als die Niederlage schon absehbar war? Und wie konnte es geschehen, dass so viele gewöhnliche Soldaten einen verbrecherischen Krieg unterstützten? Die Antwort liegt nicht nur im Antisemitismus oder im Befehlsgehorsam der Deutschen, sondern in ihrer Sehnsucht nach Gemeinschaft und in der Erfüllung dieser Sehnsucht inmitten massenhafter Gewalt und massenhaften Todes. Im Schnittfeld der neueren Kultur-, Geschlechter- und Militärgeschichte angesiedelt, zeigt dieses Buch, wie das mythische Leitbild der Kameradschaft die mentale Vorbereitung, die Erfahrung und schließlich die kollektive Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland geprägt hat.