Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1,7, Technische Universität Chemnitz (Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: "Niemand ist weiter von der Wahrheit entfernt als derjenige, der alle Antworten weiß." Chuang Tsu Nach dem Ende des Kalten Krieges beanspruchten viele Wissenschaftler und Gelehrte eine Wahrheit für die neue Welt zu kennen. Die einen sprachen von der Rückkehr traditioneller Rivalitäten der Nationalstaaten und andere vom Ende der Nationalstaaten durch Globalisierungsprozesse. Francis Fukuyama meinte, das Ende der Geschichte sei gekommen. "Das westliche Modell der liberalen Demokratie hatte seinen Konkurrenten im Wettkampf der Systeme besiegt und konnte nun das Ende der Geschichte ideologischer Auseinandersetzungen einleiten." 1 Mit dem Ende der realsozialistischen Diktaturen gab es keine historischen Alternativen mehr, die, wie Nationalsozialismus, Faschismus und Kommunismus, das 20. Jahrhundert zu einem Zeitalter der Extreme hatten werden lassen. Die liberale Demokratie mit der freien Marktwirtschaft hatte als einzige Idee überlebt und gesiegt. Samuel P. Huntington stellte 1993 in der Zeitschrift "Foreign Affairs" seine Wahrheit über die neue Weltordnung dar - den Kampf der Kulturen. Quellen der Konflikte auf der Welt seien nicht mehr in ideologischen oder ökonomischen Gründen, sondern in der Kultur zu finden. Huntington behauptete, dass zukünftige Hauptkonflikte zwischen Nationen oder Gruppen unterschiedlicher Zivilisationen stattfinden würden. Mit dieser Theorie löste er eine hitzige politische Debatte auf der ganzen Welt aus, erhielt Zustimmungen, traf aber auch auf harte Kritik. Um seine Theorie vom Kampf der Kulturen zu präzisieren und Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, veröffentlichte Huntington 1996 das Buch "Kampf der Kulturen" zum zuvor erschienenen Aufsatz. Es stellen sich nun folgende Fragen: Warum kommt es zum Kampf der Kulturen? Können wir diese Zivilisationskonflikte verhindern? Gibt es Alternativen zum Kampf der Kulturen? Zur Beantwortung der Fragen betrachte ich zunächst Huntingtons Theorie vom Kampf der Kulturen, den Konflikt "The West against the Rest" und Huntingtons Vorschläge zur Eindämmung eines Zivilisationskonfliktes. Stellvertretend für die weltweiten Reaktionen auf Huntingtons Theorie stelle ich die Auseinandersetzung Bassam Tibis, Harald Müllers und Roman Herzogs mit dem Thema vor, die teilweise zustimmen, einschränken oder Widerspruch anzeigen.
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