Marcus Cornelis Primus lebt ein behütetes Leben. Sein Vater war Centurio unter Pompeius dem Großen und genießt nun seinen Ruhestand als Bauer in Griechenland. Die Zeiten jedoch sind schwer, die Ernten schlecht und so ist Marcus Vater dazu gezwungen, Geld zu leihen. Als er aufgrund weiterer
Missernten nicht in der Lage ist, das Geld an der Verleiher zurückzuzahlen, holt dieser es sich mit Gewalt in…mehrMarcus Cornelis Primus lebt ein behütetes Leben. Sein Vater war Centurio unter Pompeius dem Großen und genießt nun seinen Ruhestand als Bauer in Griechenland. Die Zeiten jedoch sind schwer, die Ernten schlecht und so ist Marcus Vater dazu gezwungen, Geld zu leihen. Als er aufgrund weiterer Missernten nicht in der Lage ist, das Geld an der Verleiher zurückzuzahlen, holt dieser es sich mit Gewalt in Form von Naturalien. Er lässt den Hof überfallen und Marcus Vater töten. Marcus und seine Mutter jedoch werden gefangengenommen und versklavt, sie werden zu lebendem Inventar ohne Rechte, dazu verurteilt einem Herrn zu gehören, und zu gehorchen.
Marcus fasst den kühnen Plan, General Pompeius um Hilfe zu bitten, denn Marcus Vater rettete ihm einst sein Leben. Ihm gelingt die Flucht und er macht sich auf den Gefahrvollen Weg nach Rom. Er wird jedoch erneut gefangengenommen und versklavt, diesmal kommt er in die beste Gladiatorenschule Capuas.
Wenn er stirbt, ist seine Mutter verloren. Sein Überlebenskampf als Kindergladiator wird auch zum Kampf um die Freiheit seiner Mutter.
Ein wirklich gelungener und anspruchsvoller historischer Roman, auch wenn er sich vor allem an Kinder richtet. Der Autor schildert eine brutale Gesellschaft, in der jeder zum Sklaven werden kann, ob freigeboren oder nicht. Schon bald muss Marcus lernen, dass es keinen interessiert, dass er frei geboren ist, dass er zu unrecht versklavt wurde, denn Sklaven sind Gegenstände für die sogar Einfuhrsteuer fällig wird. Marcus muss schnell lernen dieses Schicksal zu akzeptieren, will er überleben. Als Jüngster in der Gladiatorenschule steht er zudem ganz unten in der Hackordnung und wird nicht nur von den Trainer hart rangenommen, sondern auch von den anderen Jungen drangsaliert und misshandelt. Aus einem friedliebenden Bauernjungen wird ein gefährlicher Krieger.
Dieses Schicksal nimmt der Autor bereits in übertragenem Sinne in Form von Marcus Hund Cerberus vorweg. Cerberus wird zunächst aus schlechten Haltungsbedingungen gerettet, zum Familienhund und Familienmitglied und später zum Kampfhund ausgebildet, um die Familie zu schützen. Nie hätte sein Herrchen Marcus geglaubt, dass es ihm einmal ergehen würde, wie seinem Hund, vom Bauern zum Krieger und Kämpfer, um das Leben seiner Mutter zu retten.
Fazit: Simon Scarrow schildert hart und direkt eine brutale Gesellschaft, in der nur der Starke überlebt. Kein nettes, klassisches römisches Reich, keine Weltkultur der Dichter und Denker, sondern ein Volk, das sich daran belustigt Menschen zum Spaß gegeneinander kämpfen zu lassen, und dabei jubelt wenn Menschen in der Arena blutig ihr Leben lassen. Ein Gladiator kann reich werden und Ruhm ernten, er kann seine Freiheit erlangen und doch in Armut leben, aber noch häufiger stirbt er einfach auf blutige Art und Weise, denn er ist ein Besitztum seines Herren und nicht mehr wert als jeder andere unbelebte Gegenstand.