Wenn Eltern ihr einziges Kind begraben müssen, kann dieses dazu führen, das Ehen zerbrechen, Familienbande auseinander gerissen werden und man selbst sich so sehr verändert, dass es nicht möglich ist, das Leben welches man geführt hat, weiter zu führen. Für Gesine Cordes bricht eine Welt zusammen
und sie zieht sich zurück. Selbst ihre Eltern kennen ihren neuen Wohnort nicht. Alles ändert sich, als…mehrWenn Eltern ihr einziges Kind begraben müssen, kann dieses dazu führen, das Ehen zerbrechen, Familienbande auseinander gerissen werden und man selbst sich so sehr verändert, dass es nicht möglich ist, das Leben welches man geführt hat, weiter zu führen. Für Gesine Cordes bricht eine Welt zusammen und sie zieht sich zurück. Selbst ihre Eltern kennen ihren neuen Wohnort nicht. Alles ändert sich, als Mareike, Gesines Schwester zu Grabe getragen wird. Alte Wunden reißen auf und Gesine gerät in den Fokus der Ermittler, die dern Tod Mareikes aufklären wollen. Selbsttötung oder Mord? Unbegreiflich für mich, wie Eltern reagieren können. Gesine stößt bei ihnen auf Granit und es verwundert mich nicht, dass sie zu ihrem eigenen seelischen Schutz eine Mauer um sich gebaut hat. Auffällig ist, dass sie Tagebuch führt und dabei Pflanzen genauer unter die Lupe nimmt. Dieses ist, was den Krimi definitiv aufpeppt und je mehr wir im Buch voranschreiten, absolut sinnig wird. Gesine wirkt nicht nur einsam auf mich, sondern auch psychisch krank, da sie alten Ballast nicht vollständig abgeworfen hat. Das Grauen, welches durch den Tod ihres Sohnes hervorgerufen wurde, bekommt erneut Gewicht. Ein gebrochenes Mutterherz, welches nicht heilen kann und Menschen, die Gesine nicht wohlgesonnen sind, treffen aufeinander und erschweren die Heilung erneut. Hinzu kommt jede Menge Spannung, ausgelöst durch den Tod von Mareike. Hatte Mareike wirklich keinen Kontakt zu ihrer Schwester? Was steckt hinter dem Selbstmord / Mord? War es Gesine, die ihrer Schwester Schuld gab am Tod ihres Sohnes? Altes und Neues wird miteinander vermischt und gibt dem Titel des Buches "Kaninchenherz" irgendwann einen Sinn.
Der Autorin ist es gelungen mich zu überzeugen. "Kaninchenherz" ist ein spannender Krimi, der seine Spannung nach und nach aufbaut. Er vereint Spannung und Drama und ließ mich oft den Kopf schütteln, über die fehlende Empathie im Buch. Anstatt sich gegenseitig Kraft zu geben, wird die Schuld vereitelt. Was sich letztendlich offenbart ist sehr erschreckend und lässt mich an Menschlichkeit zweifeln.
Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an einen Krimi, der mich bestens unterhalten hat. Als Auftakt einer Reihe rund um Gesine Cordes wirklich gelungen. Wann der zweite Band erscheinen wird, ist leider noch nicht erscichtlich, aber ich werde meine Augen offen halten und meine Ohren spitzen. Meine Neugier ist definitiv geweckt worden.