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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Ethik, Note: 1,3, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg (Institut für Theologie und Ethik), Veranstaltung: Grundlagen der Friedensethik , Sprache: Deutsch, Abstract: In seiner historischen Relevanz ist die Bergpredigt als Zentralstelle des neuen Testaments lediglich mit der Offenbarung der Zehn Gebote am Berg Sinai im Alten Testament vergleichbar. Ihre fundamentalen Kernaussagen dienen dem Christentum, also einer Weltreligion, als integraler Bestandteil eines ethischen Konzeptes. Damit gilt die Bergpredigt als „magna charta christlicher…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Ethik, Note: 1,3, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg (Institut für Theologie und Ethik), Veranstaltung: Grundlagen der Friedensethik , Sprache: Deutsch, Abstract: In seiner historischen Relevanz ist die Bergpredigt als Zentralstelle des neuen Testaments lediglich mit der Offenbarung der Zehn Gebote am Berg Sinai im Alten Testament vergleichbar. Ihre fundamentalen Kernaussagen dienen dem Christentum, also einer Weltreligion, als integraler Bestandteil eines ethischen Konzeptes. Damit gilt die Bergpredigt als „magna charta christlicher Existenz“. Die Form der Streit- und Konfliktschlichtung durch Konfrontation, Vergebung und Versöhnung findet in der Ausgestaltung der Bergpredigt ihren idealen Charakter und hat nicht nur gesellschafts- und sozialstrukturell verändernden, sondern auch politischen Anspruch hinsichtlich einer praktikablen Umsetzung. Die Bergpredigt hat bis heute für Menschen aus aller Welt nichts an ihrer Bedeutung verloren, stellt sich jedoch für viele die Frage nach ihrer Umsetzbarkeit und wortwörtlichen Auslegung. Im Januar dieses Jahres hat der deutsche SPD-Politiker und derzeitige Vizepräsident des deutschen Bundestags Wolfgang Thierse in einem Gastvortrag in der Alt-Katholischen Gemeinde Berlin vor einer wörtlichen Auslegung gewarnt, da diese schnell zu Fundamentalismus führen und somit dem Gemeinwohl nicht mehr dienen könne. Seiner Ansicht nach ist eine direkte Ableitung von Handlungsanweisungen für soziales Verhalten nicht sinnvoll, vielmehr müsse die Bergpredigt je nach Situation immer wieder neu interpretiert werden, im politischen Rahmen jedoch unter Wahrung der elementaren Grundwerte ‚Menschenwürde’ und ‚Gerechtigkeit’. Anhand der Diskrepanz zwischen dem vermeintlichen Absolutheitsanspruch der Gebote Jesu und der notwendigen Kompromissbereitschaft der Politiker, die meist an ein Taktieren und Abrücken von eigenen Prinzipien gekoppelt ist, leitet sich zwangsläufig eine zentrale Fragestellung ab: Kann man mit der Bergpredigt Politik betreiben? Um dies zu erörtern, werde ich zunächst kurz eine inhaltliche Gliederung der Bergpredigt und einige Interpretationsansätze skizzieren. Dies ist notwendig um grundlegende Herangehensweisen einordnen zu können und ein Basisverständnis des eigentlichen Textes zu erhalten. Daraus leite ich mit Bezug auf Franz Alt, der sich für die Umsetzbarkeit der Bergpredigt in der Politik ausspricht, elementare Probleme unserer Zeit ab und zeige Lösungsansätze auf. Danach werde ich auf Max Webers Unterscheidung zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik eingehen und seine Einordnung der Bergpredigt kritisch analysieren...