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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,6, Ludwig-Maximilians-Universität München (Historisches Seminar, Abteilung Frühe Neuzeit), Veranstaltung: PS Der Atlantik als Handels- und Kommunikationsraum in der frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: In der folgenden Arbeit wird über Kannibalen gesprochen. Ein Thema, dass den heutigen Mitteleuropäer wohl kaum persönlich betreffen dürfte. Dennoch übt die Vorstellung, dass Menschen ihre eigenen Artgenossen als Speise benutzen, offenbar eine große Faszination aus, denn das Thema zieht…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,6, Ludwig-Maximilians-Universität München (Historisches Seminar, Abteilung Frühe Neuzeit), Veranstaltung: PS Der Atlantik als Handels- und Kommunikationsraum in der frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: In der folgenden Arbeit wird über Kannibalen gesprochen. Ein Thema, dass den heutigen Mitteleuropäer wohl kaum persönlich betreffen dürfte. Dennoch übt die Vorstellung, dass Menschen ihre eigenen Artgenossen als Speise benutzen, offenbar eine große Faszination aus, denn das Thema zieht sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte. Man mag bei den homerischen Kyklopen beginnen, die den völligen Mangel an Zivilisation verkörpern, indem sie Menschen verzehren. Derselbe Vorwurf traf frühe römische Christen ebenso wie vermeintliche Hexen und Werwölfe im Mittelalter. Auch der Glaube an Vampire stellt eine Form der Anthropophagie dar, und seit Beginn der 1990er lehrt uns der intellektuelle Menschenfresser Hannibal Lecter aus Thomas Harris Roman „The Silence of the Lambs“ mit seinen berühmten Worten „I’m having an old friend for dinner“ das Fürchten. Der Vorwurf des Menschenessens kann für eine Person oder eine Gruppe schlimme Konsequenzen haben, wie man an verleumdeten und gepeinigten Hexen im Mittelalter sieht. Das macht den Vorwurf dann auch zu einem Instrument gegen unliebsame Elemente, denn wer erst einmal mit einem solchen Vorwurf belastet ist, der wird sich mit seiner Verteidigung schwer tun. Auch ist es beispielsweise nicht angenehm für heutige Völker, sich anhören zu müssen, ihre Vorfahren seien Kannibalen gewesen. Eben dieser Vorwurf wurde auch zu Beginn der Entdeckung des amerikanischen Kontinents, von vielen Reiseberichterstattern an die dortigen Ureinwohner gerichtet. In den Schriften, die nach und nach in Europa publiziert wurden, tauchen die Menschenfresser immer wieder auf. Zu diesen Schriften zählt auch die „Wahrhaftige Historia“, die der hessische Reisende Hans Staden 1557 veröffentlichte. Thema dieser Arbeit wird sein, diesen Text kritisch zu behandeln, und durch eine Sichtung der Bücher seiner Vorgänger zu zeigen, dass mit Hans Stadens Bericht ein konstruiertes Werk vorliegt. Durch eine Beurteilung der Rolle seines Korrektors Dr. Dryander und die reformatorischen Einflüsse auf den Hessen, soll gezeigt werden, dass die „Wahrhaftige Historia“ nicht als Beweis für den Kannibalismus brasilianischer Eingeborener herangezogen werden kann. Die wichtigste Literatur für diese Arbeit stammt von Annerose Menninger, die ebenso wie Urs Bitterli und William Arens zu den Vertretern der Wissenschaft gehört, die den Kannibalismus nicht als bewiesen ansehen. Menningers Arbeit, „Die Macht der Augenzeugen“, stellt das zentrale Werk in dieser Arbeit dar. [...]