"Auch heute gilt die Parole: Kanonen statt Butter", schärfte Rudolf Hess im Oktober 1936 den Deutschen ein und prägte damit eine Fügung, die sich schon bald verselbständigte. "Sonst aber wäre zu sagen, dass / Kanonen auf den leeren Magen / Nicht jedes Volkes Sache sind", dichtete Bertolt Brecht im Exil. In seinem glänzend geschriebenen Buch bietet Tim Schanetzky eine kompakte Einführung in die Wirtschaftsgeschichte des Dritten Reiches - so leicht zugänglich, wie es sie seit Jahrzehnten nicht gegeben hat. Dabei steht die Erfahrungsgeschichte der Deutschen im Vordergrund. Wie erlebten die "Volksgenossen" die Zwänge der Aufrüstung? Inwiefern profitierten sie von der rassistischen Politik des Regimes? Wie verhielten sich die deutschen Unternehmer in der Diktatur? Wie stark waren sie eingebunden in die Großraubwirtschaft des Weltkriegs? Und schließlich: Wie stark trugen Konsumversprechen zum Zusammenhalt der "Volksgemeinschaft" und der Stabilität der Diktatur bei?
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