Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Note: 2,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: „Der Mensch ist von Natur aus böse.“ Mit diesem Satz greift Kant ein Problem auf, welches wohl seit Menschengedenken Problem der Moralphilosophie ist. Doch was genau meinte Kant damit? Der Satz könnte entweder so interpretiert werden, als sagte er, die Natur trüge das Böse von außen an den Menschen heran oder aber, dass jeder Mensch von sich aus böse auf die Welt kommt, die gesamten Menschheit also böse ist. Naheliegender ist jedoch, dass Kant weder das Eine, noch das Andere meint. Er geht viel mehr von einem Hang zum Bösen aus, dem jeder Mensch verfallen kann. Wie in der Bibel im ersten Buch Mose berichtet wird, waren die Urmenschen, und an diesem Bespielt orientiert sich auch Kant, unschuldig. Die ersten Menschen, Adam und Eva, lebten im Garten Eden und wurden ahnungslos vom Bösen, symbolisiert durch eine Schlange, verführt. Als Strafe, da sie gegen Gottes Gesetz verstoßen und damit gesündigt hatten, verwies Gott die Menschen aus dem Paradies und erlegt der Frau zur Strafe beispielsweise die schmerzliche Geburt von Kindern auf. Jenes Vergehen wird als sogenannte Ursünde betrachtet. Kant erklärt mit ihrer Hilfe, dass der Kern des Menschen gut sei, jedoch verdorben wird, und begibt sich damit in den Bereich der Religionsphilosophie. Doch wenn der Mensch eigentlich gut ist, warum lässt Kant dann verlauten, dass der Mensch von Natur aus böse sei? Und was bedeutet überhaupt böse sein? Gottes Gebote, die Vorgaben von Propheten, ganz gleich in welcher Religion, und auch die Gesetze schreiben vor, welche Taten richtig und welche falsch sind, demnach welches Handeln als gut und welches als böse angesehen werden kann. Zuwiderhandeln gegen das Gesetz wird bestraft, der Mensch gilt als böse, das Lernen bereits kleine Kinder. Doch die Frage, die sich stellt, ist doch, welche Kriterien ein Mensch erfüllen muss, um gerechterweise als gut oder böse bezeichnen werden zu können. Hinter der Tat stecken schließlich eine Gesinnung und eine Absicht. Alleine die Tat zu betrachten, sollte für die Kategorisierung eines Menschen daher nicht ausreichen. Die Natur des Menschen, von der Kant hier spricht, beschreibt nicht alleine die Taten eines Menschen, sondern auch seine Beweggründe. Begriffe wie Sinnlichkeit, Vernunft und Freiheit dürfen bei der Betrachtung der Gutheit beziehungsweise Schlechtheit der menschlichen Natur nicht außer Acht gelassen werde, denn als freies Lebewesen sollte der Mensch, indem er seine Vernunft einsetzt, fähig sein, selbst abzuwägen und zu entscheiden