Masterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,3, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie lässt sich das Vorhandensein des Übels und des Bösen in der Welt mit dem Glauben an einen allwissenden, allmächtigen und allgütigen Gott vereinbaren? Warum gibt es Naturkatastrophen, Krankheiten, Verbrechen und himmelschreiende Ungerechtigkeit, wenn Gott doch davon weiß und dies alles verhindern könnte? Die vorliegende Arbeit widmet sich den Bemühungen des großen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz, auf diese Fragen, die sich allen Menschen stellen, welche die Welt als Schöpfung verstehen, eine Antwort zu finden. Leibniz selbst führte für das zu lösende Problem die Bezeichnung „Theodizee“ ein, d. h. die Rechtfertigung Gottes angesichts des Übels in der Welt. Die Analyse seiner gleichnamigen Abhandlung, in der er versucht, Wissenschaft und Glauben zu versöhnen, steht im Mittelpunkt des ersten Teils dieser Arbeit. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Kritik Immanuel Kants an der optimistischen Lösung von Leibniz, der davon überzeugt ist, dass sich Glaube und Vernunft versöhnen lassen und somit das Theodizee-Problem lösbar ist. Kant dagegen erklärt alle bisherigen Versuche in der Theodizee für gescheitert, weil diese die Begrenztheit der theoretischen Vernunft missachten. Dennoch hält auch er am Gottesglauben fest und entwickelt einen Gegenentwurf, für den er den Titel „authentische“ Theodizee beansprucht. Da Kants Lösung auf seiner Moralphilosophie basiert, wird diese im zweiten Hauptteil in ihren Grundzügen vorgestellt. Inwieweit Kants Kritik berechtigt ist, wird im letzten Kapitel untersucht.