Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, , Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Aussage "Der Mensch ist von Natur böse" von Immanuel Kant, wobei untersucht werden soll, was Kant genau damit meint und ausdrücken möchte. Die Schwierigkeit in der Aussage liegt im Verständnis der einzelnen Schlüsselbegriffe. Damit diese Schwierigkeit nicht auch ein Problem für das Verständnis dieser Arbeit wird, werden die Schlüsselbegriffe im ersten Kapitel aufgeklärt. Dabei werden die Begrifflichkeiten des Menschen, der Natur und auch der Bosheit definiert, um sicherzustellen, dass in den nachfolgenden Kapiteln keine Missverständnisse aufkommen. Das Hauptmerkmal des Menschen ist dabei die Dualität zwischen Sinnen und Verstand. Einerseits befindet sich der Mensch, wie auch das Tier, in der materiellen Welt, innerhalb von Raum und Zeit, andererseits gehört er auch der immateriellen Verstandeswelt an. Der Mensch ist somit ein Vernunftwesen, welches mit seinen Sinnen trotz allem nach dem Glück strebt, selbst wenn dieses Streben unvernünftig erscheint. Den Naturbegriff im Zusammenhang mit dem Menschen trennt Kant von seinem allgemeinen Naturbegriff ab. Die Natur ist ein kausales Konstrukt mit Ursache-Wirkungs-Verbindungen, welchem die transzendentale Freiheit gegenübergestellt ist. Die menschliche Natur hingegen verbindet Kausalität und transzendentale Freiheit. Den letzten Schlüsselbegriff, den der Bosheit, begleitet eine besondere Herausforderung des Missverstehens. Die Bosheit ist bei Kant nicht als Gegensatz zum Guten zu verstehen, sondern als „Korruption“ der Moral. Das eigentliche Böse besteht darin, dass man den Neigungen, welche die natürlichen Sinne zum Nachgeben reizen, nicht widerstehen will. Wenn man den Begriff „böse“ bei Kant also schematisch betrachtet, kann man es als eine bestimmte Anordnung der Maximen beschreiben. Böse wäre etwas, was eine böse Maxime vor eine gute setzt oder wenn eine gute Maxime die böse verantwortet.