Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Note: 2, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Pädagogik), Veranstaltung: Spzialwissenschaftliche Grundlagen der Pädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: Bourdieu betreibt eine politisch-praktische Wissenschaft, d.h. er verwendet eine Theorie der Praxis. Zudem untermauert er seine Thesen meist historisch, da er sich auf historisch spezifische Normen bezieht, wie z.B. Vernunft, Aufklärung, Solidarität. Seine erkenntnistheoretische Grundeinstellung ist sehr stark an der des Philosophen Kant orientiert. Damit ist gemeint, daß sich das in der Totalität eingebundene Subjekt dieses Zustandes bewußt wird, also Erkennen der Tatsache, daß man von der Gesellschaft abhängig, beeinflußt und geformt ist und die eigene Position in ihr wahrnimmt. Das Subjekt soll sich eben getreu nach dem aufklärerischen Motto seines eigen Verstandes und seiner eigenen Vernunft bedienen. Denn nur so kann man aus seiner persönlichen Geschichte und der theoretischen Geschichte lernen und ggf. etwas an den sozialen Gegebenheiten ändern (durch den Gebrauch der Mittel der Vernunft, was nichts anderes ist, als das Kapital). Durch den Gebrauch dieser Vernunft, kann auch gleichzeitig die Wahrheit und Rationalität in der Gesellschaft gefördert werden. Unter Wahrheit wird hier verstanden, die Kämpfe zwischen den Kapitalformen (Konkurrenzmechanismen) zu analysieren und zu durchschauen. Das Ziel was sich Bourdieu von seiner Theorie erhofft, ist einen Weg aufzuzeigen, der die umfassende Möglichkeit für jedes Individuum an der Freiheit teilzuhaben bietet. Der hier deklarierte Freiheitsbegriff bezieht sich auf das Erlangen von Autonomie des Einzelnen und auch gleichzeitig auf das Erlernen solidarischen Verhaltens. Bourdieu argumentiert notwendigerweise in seiner Sozialisationstheorie aus ökonomischer Perspektive, da er die Grenzen der Ökonomie zu überwinden versucht (unsere Gesellschaft ist nun mal eine Kapitalistisch - und Konsum orientierte Gesellschaft). Der Soziologe versucht deshalb „...in der Struktur den sozialen Klassen das Fundament der Klassifikationssystemen auszumachen, welche die Wahrnehmung der sozialen Welt strukturieren und die Gegenstände des ästhetischen 'Wohlgefallens' bezeichnen."