Vor nicht allzu langer Zeit wäre wohl kaum jemand auf die Idee gekommen, den Börsenteil der Zeitung vor der Bundesligaberichterstattung zu lesen. Heute wird plötzlich mehr und emotionaler über Wirtschaft geredet als jemals zuvor. Wir erleben - so Markus Metz und Georg Seeßlen - den Anbruch einer neuen Phase des Kapitalismus, in der er sich endgültig in ein gigantisches Spektakel verwandelt. Die Botschaft, die über alle Blödmaschinen verbreitet wird, lautet: Das Glücksrad dreht sich, es gibt die Guten und die Bösen, jeder kann mitmachen oder zumindest mitreden, Ökonomie ist auch nur ein Reality-Format. Die Autoren illustrieren ihre These an zwei aktuellen Beispielen: der »Redbullisierung« von Sport und Freizeit sowie der posthumen Verherrlichung von »Saint Steve« Jobs.
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»Die Autoren veranschaulichen, wie mithilfe medialer, sozialer und technologischer Apparate - Blödmaschinen - Marken wie Red Bull zu Events und Unternehmen wie Steve Jobs zu Heiligen hoch stilisiert werden. Die Politik ginge nicht dagegen vor, sondern unterstütze im Gegenteil den Prozess, der mit dazu beiträgt, Reichtum und Macht von unten nach oben zu verteilen.« Behrang Samsami der Freitag 20120712