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Die Corona-Pandemie überdeckt zwar vieles, an beklagenswerten gesellschaftlichen Missständen besteht jedoch kein Mangel. Probleme wie Arbeitslosigkeit, prekären Beschäftigung, Obdachlosigkeit sind weiterhin virulent, durch unser Produktions- und Lebensmodell werden Böden ausgebeutet, die Natur verschmutzt und die Klimakrise zugespitzt. Umstritten ist allerdings, ob und in welchem Maße die gesellschaftlichen Missstände dem Kapitalismus zuzuschreiben sind. Einige sehen die Quelle gesellschaftlicher Übel anderswo: in der natürlichen Gier oder Faulheit der Menschen, der demographischen…mehr

Produktbeschreibung
Die Corona-Pandemie überdeckt zwar vieles, an beklagenswerten gesellschaftlichen Missständen besteht jedoch kein Mangel. Probleme wie Arbeitslosigkeit, prekären Beschäftigung, Obdachlosigkeit sind weiterhin virulent, durch unser Produktions- und Lebensmodell werden Böden ausgebeutet, die Natur verschmutzt und die Klimakrise zugespitzt. Umstritten ist allerdings, ob und in welchem Maße die gesellschaftlichen Missstände dem Kapitalismus zuzuschreiben sind. Einige sehen die Quelle gesellschaftlicher Übel anderswo: in der natürlichen Gier oder Faulheit der Menschen, der demographischen Entwicklung, dem Machttrieb politischer Entscheidungsträger oder industriell-technologischen Entwicklungen. Sie betrachten den Kapitalismus zugleich als ein hochdynamisches und äußerst produktives Wirtschaftssystem, das in erster Linie dazu beiträgt, die gesellschaftlichen Problemlagen zu bewältigen oder zumindest abzumildern. Die Gegenposition hebt hervor, dass der Kapitalismus über den Mechanismus einer profitgetriebenen Akkumulation ökonomische Krisen, soziale Notlagen und Ungleichheiten, ökologische Schäden und demokratische Deformationen systematisch generiert. Für POLITIKUM drängt sich die Frage auf, wie sich die zeitgenössische Kapitalismuskritik darstellt. Welche konzeptionellen Überlegungen leiten sie an? Welche Entwicklungen und Gegenstände – etwa die liberale Weltwirtschaftsordnung, soziale Ungleichheiten, autoritäre Verhältnisse oder ökologische Zerstörungen – geraten in die Kritik? Inwiefern thematisiert die Kritik hierbei die ökonomischen und politischen Macht- und Eigentumsverhältnisse? Welche Rolle kommt dem Staat zu? Gibt es auch eine rechte Kapitalismuskritik, und wie sieht diese aus? Und nicht zuletzt: Welche alternativen Formen des Wirtschaftens und der Lebensweise werden angedacht?
Autorenporträt
Prof. Dr. Hans-Jürgen Bieling lehrt Politik und Wirtschaft/Politische Ökonomie an der Eberhard Karls Universität in Tübingen und ist Mitherausgeber von "Politikum". Prof. Dr. Ulrich Brand lehrt Internationale Politik an der Universität Wien. Pia Eberhardt ist Researcher und Campaignerin bei CEO, Corporate Europe Observatory. Ihr Schwerpunkt ist die Außenhandels- und Investitionspolitik der EU. Prof. Dr. Andras Fisahn lehrt Öffentliches Recht, Umwelt- und Technikrecht sowie Rechtstheorie an der Universität Bielefeld. Sarah Kassem ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Politik und Wirtschaft/Politische Ökonomie der Eberhard Karls Universität Tübingen. Prof. Dr. Matthias Möhring-Hesse lehrt Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen. Holger Oppenhäuser ist Politologe und arbeitet als Bildungsreferent im Attac-Bundesbüro. Seine Dissertation behandelt das Thema "Globalisierung im Diskurs der nationalistischen Rechten". Prof. Dr. Ingo Pies lehrt Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Prof. Dr. Dieter Rucht ist Soziologe und Mitglied im Institut für Protest- und Bewegungsforschung in Berlin. Christine Schickert war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kollegforschungsgruppe Postwachstumsgesellschaften an der FSU Jena und Referentin im Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz.