Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Sport - Theorie und Praxis der Sportarten, Note: 2,0, Hochschule Emden/Leer (Abteilung Technik, Fachbereich E+I), Sprache: Deutsch, Abstract: Die wissenschaftliche Arbeit „Karate Do – Der Weg der leeren Hand“ verdeutlicht, warum Karate für Karateka zu den Kampfkünsten zählt und nicht zu den Kampfsportarten, bei denen ein Gegner rein funktionale Zwecke erfüllt. Kampfkünste wie das traditionelle Karate haben als Ziel die eigene Charakterbildung und Hilfestellung im täglichen Leben zu bieten. Auf der Insel Okinawa, dem heutigen Japan, war Karate zur Entstehungszeit im 14. Jahrhundert zunächst eine Leibesertüchtigung. In der Entwicklungsgeschichte trugen zahlreiche Meister jedoch dazu bei, die Karate-Lehre so aufzubauen, dass der respektvolle Umgang miteinander, mit sich selbst und dem Leben geübt wird. Eine traditionelle Übungseinheit setzt sich aufbauend aus Kihon, Kata und Kumite zusammen. Während im Kihon die Basistechniken zur Körperbeherrschung trainiert werden, stehen in der Kata in einem imaginären Kampf festgelegte, sich wiederholende Bewegungsabläufe im Vordergrund. Durch diese Vorbereitung ist der Karateka schließlich in der Lage, sich im Kumite mit einem realen Gegner auseinanderzusetzen. Durch dieses Training entwickelt sich für denjenigen, der dem Weg der leeren Hand folgt, nicht nur eine Perfektion der Bewegung, sondern eine veränderte Einstellung zum Leben. Unterstützung findet der Karate-Schüler in Riten, die die respektvolle Haltung zum Übungsraum, zur Kleidung und dem Meister prägen. Der Umgang mit diesen drei Elementen der Lehre hat für den fortgeschrittenen Schüler eine so wesentliche Bedeutung, dass diese meditative Züge annimmt. Die Kunst des Karate ist es, das der Schüler sich mit seinem Selbst auseinanderzusetzt, dabei seinen Charakter prägt und dadurch das Leben meistert. Die kurzsichtige Betrachtungsweise und verstärkte Ausübung des Karate als Kampfsport ist auf Dauer der Kampfkunst eines Altmeisters unterlegen, da dieser Karate als Bestandteil seines Lebens betrachtet. Die vorliegende Arbeit geht unter anderem auf historische und kulturelle Aspekte ein, um diese These zu belegen.