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  • Format: PDF

Als Historiker fällt es mir schwer, keine Satire über das zu schreiben, was seit dem 19. Jahrhundert über Karl den Großen erforscht worden ist und in Lehre und Medien noch heute vermittelt wird. Nur wenige Beispiele: - Bruderstreit von Jugend an, obwohl bekannt ist, dass es keine Quellen über deren Jugend gibt. Karls Kriegspläne gegen den Bruder, ersponnen aus Zeugnissen für dessen Geduld und Friedfertigkeit. - Trennung von zwei Ehefrauen aus politischer Strategie. Für die erste fehlt ein Nachweis, die zweite ist 50 Jahre später in einer Heiligenvita erwähnt. Die zweite Verstoßene, die Tochter…mehr

  • Geräte: PC
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  • Größe: 3.12MB
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Produktbeschreibung
Als Historiker fällt es mir schwer, keine Satire über das zu schreiben, was seit dem 19. Jahrhundert über Karl den Großen erforscht worden ist und in Lehre und Medien noch heute vermittelt wird. Nur wenige Beispiele: - Bruderstreit von Jugend an, obwohl bekannt ist, dass es keine Quellen über deren Jugend gibt. Karls Kriegspläne gegen den Bruder, ersponnen aus Zeugnissen für dessen Geduld und Friedfertigkeit. - Trennung von zwei Ehefrauen aus politischer Strategie. Für die erste fehlt ein Nachweis, die zweite ist 50 Jahre später in einer Heiligenvita erwähnt. Die zweite Verstoßene, die Tochter des Langobardenkönigs Desiderius, war mit größter Wahrscheinlichkeit die Ehefrau des Bruders, die nach dessen Tod zu ihrem Vater zurückgekehrt ist. Auf der Basis von Quellen und Forschung führe ich durch ein Trauerspiel der Geschichtsforschung mit den Fragen: Welche Gesinnung führt dazu, den Vater Europas gegen die Darstellung der Zeitzeugen als skrupellosen Machtpolitiker ohne Moral darzustellen? Was bewirken solche Vorbilder?

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Autorenporträt
Geboren 1954 in Bamberg, promovierte (1982 ) und habilitierte sich (1992) Roland Pauler im Fach Mittelalterliche Geschichte an der Universität München. Stipendiat des Deutschen Historischen Instituts in Rom (1978/79) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1985). Zeitlich befristete Arbeitsverträge am Deutschen Historischen Institut in Rom (1982-1984 als wissenschaftlicher Mitarbeiter), an der Scuola di Paleografia e Filologia Musicale in Cremona (1987/88 als professore a contratto) und an den Universitäten München, Regensburg und Erlangen (als Akademischer Rat/Oberrat und Lehrstuhlvertreter 1985-2004). In Zeiten fehlender Anstellungen Reiseleiter, Praktikant in einer Dorfgemeinschaft der Anthroposophen als Betreuer von Menschen, die Hilfe brauchen, und ungelernter Altenpflegerhelfer. Seit 2004 pflegte er seine Frau (bis 2015), schrieb hin und wieder ein Buch und arbeitete als freier Lektor und Deutschlehrer für Flüchtlinge.