Karl Loewenstein (1891-1973) war ein Jurist und Politikwissenschaftler, der 1933 in die USA emigrieren musste. Seine Bedeutung für die politische Ideengeschichte liegt in der konsequenten Verbindung von deutschen und westlichen Staatstheorien; in seiner Biographie spiegelt sich die Geschichte der deutsch-amerikanischen Beziehungen im 20. Jahrhundert. Der Autor beschäftigt sich mit dem Bezug zwischen den Erfahrungen als Flüchtling vor der Hitler-Diktatur und Loewensteins politischem Denken. Intensiv wird die Entwicklung seiner Forschungsfelder rezipiert: von internationaler Demokratieforschung über Studien zum Nationalsozialismus zu einem normativen Verständnis von Politikwissenschaft als Demokratiewissenschaft. In dem vielschichtigen Werk wird deutlich, wie Loewensteins politisches Denken in hohem Maße von Kontinuität gekennzeichnet war. Internationalisierung, Akkulturation und normative Verwestlichung durchziehen sein Leben als rote Fäden. Gleichwohl behält die Emigrationserfahrung eine zentrale Rolle: Erst die Aufnahme in die amerikanische Political Science hat es Loewenstein ermöglicht, seine internationale Perspektive voll und ganz zur Entfaltung zu bringen.
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