Mit seinem zweibändigen Roman Ardistan und Dschinnistan hat Karl May ein symbolisch-allegorisches Schreiben verwirklicht, dass in seiner literarischen Qualität und epischen Geschlossenheit in keinem anderen seiner späten Erzählwerke offenbar wird. Somit markiert das Werk seine künstlerische Progression vom Reiseschriftsteller zum visionären Dichter und ist zugleich das Paradigma des "anderen" May geworden, an dem sich die Geister der (populären und kritischen) Rezeption zwischen Unverständnis und Bewunderung bis heute geschieden haben. Auf diese Weise hat die Erzählung den Anspruch legitim werden lassen, zumindest den späten May aus den Niederungen der Trivialliteratur zu befreien und in den Kanon der Hochliteratur aufzunehmen. Dieser Studienband versammelt 13 knappe, pointierte Beiträge namhafter Wissenschaftler und May-Kenner, die die zum Teil schwer zu erschließende Symbolik und vielschichtige Handlung von Ardistan und Dschinnistan aufschlussreich analysieren. Die hiermit vorliegende zweite Auflage gibt anhand einer aktualisierten Bibliographie Überblick über den derzeitigen Forschungsstand.
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