Der siebte Band der Karl-May-Studien widmet sich mit der Romantrilogie "Im Lande des Mahdi" einem der düstersten Werke des Schriftstellers, das wohl auch deshalb weniger beachtet wurde als andere seiner Reiseerzählungen. Wie zuvor bereits in seiner Jugenderzählung "Die Sklavenkarawane“, nun aber weit unerbittlicher und bedrückender, ging May vor dem Hintergrund jüngster historischer Ereignisse um den sudanesischen Mahdi mit dem Menschenhandel im Orient ins Gericht und versuchte, die aktuelle Sklavenfrage in eine spannende Abenteuerhandlung einzubinden. Literarisch nicht immer gelungen und in der Darstellung des Islam nicht frei von zeitgenössischen Vorurteilen, erwecken seine eindringlichen Schilderungen der menschenverachtenden Sklavenjäger und ihrer schwarzen Opfer doch auch heute noch Zorn und Mitleid. „Die Sklaverei ist eine Schande für die gegenwärtige Menschheit, und die Sklavenjagd ist ein Verbrechen, welches zum Himmel schreit.“ Ausgewiesene Karl-May-Kenner analysieren in diesem Studienband wesentliche Aspekte des Sudan-Romans: von den zeitgeschichtlichen Hintergründen und literarischen Quellen über erzähltheoretische Befunde bis hin zu motivischen Einzeluntersuchungen. Die zweite Auflage der Aufsatzsammlung erscheint mit aktualisierter Bibliographie.