Während Karl Mays dreibändiger Roman "Satan und Ischariot" bei den Lesern ähnlich beliebt ist wie seine Trilogien "Winnetou" und "Old Surehand", gilt er in der Forschung als sehr umstritten und wurde bisher nur selten hinreichend gewürdigt. Auch diese Aufsatzsammlung spiegelt ein uneinheitliches Meinungsbild - vor allem aber zeigt sie, dass "Satan und Ischariot" bei allen formalen Schwächen doch zugleich die vielleicht interessanteste Abenteuererzählung Mays ist. Kaum irgendwo sonst treffen die Extreme seines Erzählens, von der wildbewegten Kolportage bis zum religiösen Erlösungsmythos, so heftig aufeinander wie eben hier, und nirgendwo anders hat May seine Identifikation mit dem Ich-Helden und das von ihm erfundene Genre der Reiseerzählung so weit ins Absurde getrieben wie in diesem Roman. Der Autor wechselt nicht nur unbekümmert die Schauplätze und Masken zwischen Amerika, sächsischer Heimat und Orient, sondern schickt sogar den edlen Häuptling der Apatschen nach Dresden und in die nordafrikanische Wüste. Der Band 5 der Karl-May-Studien umfasst neben einer Einführung der Herausgeber neun Aufsätze namhafter May-Forscher sowie eine themenbezogene Bibliographie, die für die nun vorliegende zweite Auflage aktualisiert wurde.
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