Ich wusste, als ich das Buch in die Hand nahm, nicht, was auf mich zukommt. Handelt es sich um einen Krimi oder einen Liebesroman oder gar einen Reisebericht? Ich finde, alles passt ein bißchen.
Es beginnt in der Zweigstelle eines deutschen Verlags in Bangalore. Sven ist ein deutscher Lektor und
Raj sein einheimischer Kollege, der perfekt Deutsch spricht. Gelernt hat er das in wenigen Jahren am…mehrIch wusste, als ich das Buch in die Hand nahm, nicht, was auf mich zukommt. Handelt es sich um einen Krimi oder einen Liebesroman oder gar einen Reisebericht? Ich finde, alles passt ein bißchen.
Es beginnt in der Zweigstelle eines deutschen Verlags in Bangalore. Sven ist ein deutscher Lektor und Raj sein einheimischer Kollege, der perfekt Deutsch spricht. Gelernt hat er das in wenigen Jahren am indischen Goethe-Institut. Allein dafür hat er meine Hochachtung verdient.
Anhand von Sven und Raj zeigt die Autorin ganz hervorragend die kulturellen Unterschiede auf. Ich habe selbst schon in Indien gearbeitet und habe mich in vielen Szenen wiedergefunden, z.B. beim Thema Verkehr und Vermüllung der Straßen, Stellung von Männern und Frauen in Gesellschaft und Familie.
Langsam nähert sich die Erzählung der eigentlichen Geschichte, die wie ein kleiner Krimi daherkommt. Raj, dem es wichtig ist, Sven die hinduistische Denkweise näherzubringen, verfasst einen Text, der in die falschen Hände und damit außer Kontrolle gerät. Hier kann ich nicht mehr verraten, weil sonst ein Teil der Spannung verschwindet. Aber es ist wirklich genial ausgedacht. Sowas habe ich noch nicht gelesen. Und das liegt nicht nur daran, daß die Geschichte in Indien spielt, aber es macht einen Teil des Flairs aus.
Die Geschichte nimmt mit dem fehlgeleiteten Schriftstück richtig Fahrt auf. Ich konnte das Buch nicht weglegen. Ich finde die Wendungen einfach genial. Dazu gibt es kleine Highlights in Form von Personen wie dem Garküchenchef Karim.
Und am Ende fügt sich alles perfekt ein, so daß es ein Bollywood-würdiges Happy End gibt. Toll!