Die 1067 (700 mittelalterlichen) Handschriften der ULBT Innsbruck waren bisher nur unbefriedigend erschlossen gewesen. Daher wurde ein nach den Richtlinien der Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters der Österreichischen Akademie der Wissenschaften erstellter Katalog in Angriff genommen, von welchem bisher 6 Bände erschienen sind. Der vorliegende siebte Band (Cod. 601-700) wurde wie die Bände 3 bis 6 im Rahmen eines vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Österreich (FWF) getragenen Projekts erstellt (Leitung jeweils Dr. Walter Neuhauser). Auf Grund der Anordnung des Katalogs nach Signaturen bietet auch dieser siebte Band ein formal wie inhaltlich buntes Bild. Gegenüber den früheren Bänden ist der Anteil an neuzeitlichen Handschriften (nach 1500) mit 37 wesentlich stärker als früher, mit 21 auch die Zahl an deutschsprachigen Handschriften, dazu kommen noch 7 italienische und eine französische Handschrift. Inhaltlich dominieren zwar die theologischen Handschriften (etwas mehr als die Hälfte), doch ist mit 22 der Anteil an historischen Handschriften verhältnismäßig groß. Hervorzuheben sind vier Codices mit Übersetzungen theologischer Texte in ein frühes Neuhochdeutsch ("gemeines Deutsch") (Cod. 618, 626, 635 und 641). Bei vielen in den Handschriften anonym überlieferten Texten gelang erstmals eine Zuordnung an einen Autor. Wie bei den früheren Bänden wurde auf Grund der unterschiedlichen Vorbesitzer großes Gewicht auf die Darstellung der Geschichte jeder Handschrift gelegt, zugleich als Baustein für eine noch ausstehende Bibliotheksgeschichte Tirols. Zwei Register (Textanfänge, Kreuzregister für Autoren, Titel und Sachen), ein Abbildungsteil und mehrere Anhänge sowie eine CD-ROM, enthaltend den Katalogtext, Abbildungen zur Buchmalerei und Schriftspecimina zu allen Handschriften erleichtern die Benützbarkeit. Das Gesamtwerk ist auf ca. zehn Bände angelegt, der achte Band ist in Arbeit.