Die Handschriften der Bibliothek des Prämonstratenser Chorherrenstiftes Wilten / Innsbruck waren bisher nur unbefriedigend erschlossen gewesen. Daher wurde mit großzügiger finanzieller Unterstützung des Stiftes Wilten und des Landes Tirol ein nach den Richtlinien der Kommission für Schrift- und buchwesen des Mittelalters der Österreichischen Akademie der Wissenschaften erstellter wissenschaftlicher Katalog in Angriff genommen. Dieser umfasst den Bestand der 27 mittelalterlichen Handschriften, sowohl des Altbestandes als auch der Neuerwerbungen. Beim sog. Altbestand handelt es sich um jene Handschriften, die nach der vorübergehenden Aufhebung des Klosters 1808 in Wilten verblieben und nicht an die universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck gelangten. Die restlichen, heute in der Stiftsbibliothek noch erhaltenen Handschriften sind Neuerwerbungen des 19. Jahrhunderts durch Abt Alois Röggl, zumeist aus der Fiegerschen Stiftung in Hall. Inhaltlich handelt es sich vor allem um theologische und liturgische Werke für den praktischen Kloster- und Schulbetrieb. Hervorzuheben ist eine Handschrift mit Statuten des Prämonstratenserordens aus dem 13. Jahrhundert. Sprachlich dominiert Latein, nur eine Handschrift ist zur Gänze in Deutsch verfasst. Ein Register der Textanfänge, ein Personen-, Orts-, Titel- und Sachregister, ein Abbildungsteil sowie eine beiliegende CD-ROM, enthaltend den Katalogtext, Abbildungen zur Buchmalerei und Schriftspecimina zu allen Handschriften erleichtern die Benützbarkeit.