Katia war eine kluge Frau. Sie war auch schön, gewitzt, oft nachdenklich und keine von denen, die ihre Rolle als Frau irgendwo zwischen der Vorsteinzeit und dem Römischen Reich zementiert sah. Aber sie hatte eine Leidenschaft, die mit all dem nichts zu tun haben, ihm gar zu widersprechen schien: Katia war nicht nur erfolgreiche und unabhängige, attraktive Studentin mit Hang zur Grübelei, sie war auch Sklavin. Niemand hatte sie je dazu überredet, auch nicht über Umwege, da war Katia sich sicher. Es war einfach in ihr, dieser merkwürdige Drang danach, wenigstens hin und wieder alles von sich zu geben, alle Verantwortung und alle Pflichten – und damit auch alle Rechte. Was hatte sie nicht schon alles mit sich machen lassen? Einmal hatte ein Kunde (Katia hatte irgendwann beschlossen, ihre Leidenschaft auf eigene Faust mit dem Nützlichen zu verbinden und Geld für ihre "Dienste" zu verlangen) sie bei einem gepflegten Abendessen zwischen Geschäftskollegen in einem Weinlokal vor der versammelten Mannschaft auf den Tisch befohlen, mit dem Gesicht voran in ihren Suppenteller gedrückt und sie gefickt. Und wie er sie gefickt hatte. Hinten rein, seinen großen, erigierten Schwanz in ihren nahezu trockenen After, schnell und hart, nahezu aggressiv. Wie am Spieß hatte sie geschrien, während die anderen Anwesenden – das war eigentlich das verrückteste an der Geschichte – einfach weiter aßen. Nicht, dass sie es nicht bemerkt hatten, nicht, dass nicht der eine oder andere immer mal wieder angewidert in ihre Richtung gestarrt hätte – aber keiner hatte den Mund aufgemacht oder sich angeschickt, die Runde zu verlassen. Ihr Kunde musste bekannt für derartige Aktionen sein, es hatte auch keine Botschaft gegeben, nichts. Katia vermutete, dass er irgendetwas damit demonstrieren wollte, wusste aber nicht, für was genau eigentlich dieser Mann demonstriert hatte...