Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Psychologie - Persönlichkeitspsychologie, Note: 2,0, Leuphana Universität Lüneburg (Fachbereich Wirtschaftspsychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Um das eigene Verhalten und das seiner Mitmenschen verstehen, vorhersagen und kontrollieren zu können, verwenden Menschen unterschiedliche Erklärungsmuster, kognitive Schemata. Kognitive Schemata sind generalisierte Muster von Zusammenhängen zwischen Merkmalen und Eigenschaften z.B. unserer (sozialen) Umwelt oder auch unserer Person. Ein wesentliches Grundmuster, das sich auf soziales Verhalten bezieht, ist die Art und Weise, wie ein Individuum bestimmten sozialen Ereignissen Ursachen zuschreibt, die Kausalattribution von Verhalten. Kelley beschäftigte sich mit der Frage, welche Informationen zur Kausalattribution verwendet werden können. Er geht davon aus, "daß der Alltagsmensch sich hier auf einer wenig bewußten und intuitiven Ebene prinzipiell derselben Verfahren bedient, wie es Wissenschaftler tun." (Sämmer, 1999, online im Internet) "It is proposed that our theory of attribution must be grounded in view of the layman as an "applied scientist (…)." (Kelley zitiert in Pruitt & Insko, 1980, S.53) Dabei unterscheidet er zwei Prinzipien, die in unterschiedlichen Modellen berücksichtigt werden: 1. Die Kovariation zwischen einem beobachteten Effekt und seinen möglichen Ursachen bei Vorliegen und tatsächlicher Nutzung umfassender Informationen (datengeleitete Attribution); 2. Die Konfiguration, bei der der Beobachter nur wenige Informationen besitzt, nicht motivier ist oder über zu wenig Zeit verfügt (theoriegeleitete Attribution). Das Kovarianzmodell geht davon aus, dass die Attribution eines gegebenen Verhaltens von drei Informationsitems abhängig ist: 1. Konsensus (consesus): Löst ein bestimmter Stimulus das gleiche Verhalten in jeder Person, die mit ihm in Berührung kommt, aus? (Generalisierung über Personen) 2. Distinktheit (distinctiveness): Tritt das Verhalten nur auf, wenn ein bestimmter Reiz gegeben ist? (Generalsierung über Stimulus) 3. Konsistenz (consistency): Tritt das selbe Verhalten egal wann und wie der Stimulus dargeboten wird? (Generalsierung über Zeit und Umstand) (vgl. Zuckermann, 1978, S.648) Die Kovarianzanalyse der Handlungsursachen setzt also vielfältige Informationen voraus. In vielen Alltagssituationen liegen diese aber nicht vor, oder man hat keine Muße, sie zusammenzuholen und zu analysieren. Bei unvollständigen Informationen hilft man sich, wie Kelley dargelegt hat, mit Konfigurationskonzepten über das Zusammenwirken verschiedener Ursachen, den sog. kausalen Schemata. (vgl. Heckhausen, 1989, S.406/407)