Namibia gehört heute zu den beliebtesten Fernreisezielen der Deutschen - vielleicht auch deshalb, weil es einst als "Deutsch-Südwestafrika" Kolonie war. Die Erfahrung von Tourismus und Globalisierung rückte in den vergangenen Jahren den europäischen Kolonialismus, der auch die deutsche Geschichte weit stärker als gemeinhin angenommen prägte, ins allgemeine Bewusstsein. Das Buch legt eine Bilanz der Spurensuche nach Erinnerungsorten der oft unrühmlichen deutschen Kolonialgeschichte vor. In 30 leicht verständlich geschriebenen Einzelbeiträgen präsentiert es Personen, Institutionen, Ereignisse und Vorstellungswelten. Albert Schweitzers Hospital Lambaréné, Hagenbecks Tierpark und die "Hunnenrede" Kaiser Wilhelms II. zählen hierzu ebenso wie der Berg Kilimandscharo, den der Deutsche Hans Meyer als erster Europäer bestieg, Bernhard Grzimeks Film "Serengeti darf nicht sterben" oder der "Sarotti-Mohr". Ein unentbehrliches Buch für alle, die am deutschen Kolonialismus und am deutschen kollektiven Gedächtnis interessiert sind.
"Man (erfährt) in diesem Lesebuch ... viel über das facettenreiche und komplexe Verhältnis der Deutschen zu ihrer kolonialen Vergangenheit." (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.11.2013)
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Der von dem Historiker Jürgen Zimmerer herausgegebene Band mit mehr als 30 Beiträgen zum Thema koloniale Erinnerung beeindruckt den Rezensenten Sebastian Conrad nicht nur mit Urwald und Sarotti-Mohr. Personen, Orte und Geschehnisse im Zusammenhang mit der Kolonialepoche und ihr Impakt auf Deutschland untersucht der Band. Der Rezensent findet die Texte von wechselnder Qualität, da sie nicht sämtlich Analysen bieten und Leerstellen füllen, sondern mitunter nur den Mangel an Bewusstsein für die deutsche Kolonialzeit und ihre Folgen beklagen. Auch findet Conrad, selbst Globalgeschichtler an der Berliner FU, die Wahrnehmung oft allzu einseitig und vermisst afrikanische oder asiatische Perspektiven.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Das Buch bietet einen neuen Blick auf den Kolonialismus in der deutschen Geschichte, vermittelt viele Informationen auf engstem Raum und regt mit seinen Bezugen zur Gegenwart den Leser zum Nachdenken an. Trotz seines wissenschaftlichen Anspruchs sind die meisten Beiträge verständlich geschrieben, teilweise bieten sie sogar eine kurzweilige Lektüre.« Thomas Morlang, H-Soz-u-Kult, 01.02.2014»Ein lesenswerter Band« Damals, 01.04.2014»Eine hervorragende Zusammenstellung, die äußerst lesenswert ist und eine Lücke in der bisherigen Forschung zur Gedächtnisgeschichte Deutschlands schließt.« Sehepunkte, 01.04.2014»Man (erfährt) in diesem Lesebuch ... viel über das facettenreiche und komplexe Verhältnis der Deutschen zu ihrer kolonialen Vergangenheit.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.11.2013»Wichtige Spurensuche« Südlink 167»Der dringend notwendige Sammelband zeigt, wie koloniale Bilder und Ideen nach dem Ende der 'Schutzgebiete' weiterlebten.« Matthias Dell, Deutschlandradio Kultur, 09.01.2014 »Das Buch zeigt überzeugend, wie Geschichte und historische Erzählungen Zugehörigkeit erzeugen oder verwehren.«, Migration & Bevölkerung, 04.09.2014»Eine hervorragende Zusammenstellung, die äußerst lesenswert ist und eine Lücke in der bisherigen Forschung zur Gedächtnisgeschichte Deutschland schließt.« Afrika Süd, 01.11.2013