In kalter Winternacht flieht Lee aus der Stadt an die Sydow, ins Revier seiner Kindheit, zum Vater, dem Großvater seines noch sehr jungen Kindes. Doch der hat das alte Forsthaus Hals über Kopf verlassen. Was ist vorgefallen im Sydower Forst? Was hat es mit den getöteten Tieren auf sich? Im Sydower Luch, einer zunehmend zerstörten Auenlandschaft, findet Lee schließlich seinen Vater. Doch der ist nicht mehr der stattliche Mann von einst, ein Anwalt der Natur und Hüter der Tiere, sondern ein verbitterter, wirrer Greis im Wahn. Lee begreift, dass er mit seinem Vater auch das Land seiner Kindheit verloren hat, und er weiß, um seinem eigenen Kind eine Zukunft zu bieten, muss er dieses Land endgültig hinter sich lassen.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensentin Manuela Reichart lässt sich gefangen nehmen von der düsteren Atmosphäre in Björn Kerns Roman, der die Grenzen zwischen Traum und Realität verwischt. Ein Vater mit seinem kleinen Sohn auf der Flucht. Vor was und wohin wird Reichart nicht so klar, nur dass die Lage irgendwie existenziell ist. Es gibt rohen Fisch zu essen, und die Angst begleitet die Figuren wie ein Schatten in diesem Roadmovie, erläutert die Rezensentin. (Familiäre) Wahrheiten geraten ins Wanken, die Bilder sind dunkel, so Reichart, Licht und Hoffnung spendet nur die Liebe des Vaters zu seinem Kind, erkennt sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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