In den letzten zehn Jahren ist die Produktivität in Europa und den meisten Industrieländern zurückgegangen. Politische Spannungen und eine wachsende Ungewissheit über die Zukunft sind die Folge davon. Jetzt bahnt sich eine neue Produktionsrevolution an, mitgetragen von künstlicher Intelligenz (KI). Sie bringt eine Welle neuer Technologien mit sich, schürt aber auch die Angst vor steigender Arbeitslosigkeit, wenn Maschinen in großer Zahl den Menschen ersetzen. Die Vergangenheit lehrt uns, dass wir den industriellen Wandel nicht fürchten müssen. KI wird uns Aufgaben abnehmen, aber nicht von heute auf morgen. Für die Menschen wird auch in Zukunft reichlich Arbeit übrig bleiben. Wer versucht, den technischen Wandel zu beschränken oder aufzuhalten, schadet nur der Weltwirtschaft. Die Politik muss vielmehr den Beschäftigten helfen, sich auf technisch anspruchsvollere Aufgaben einzustellen. In der Bildung sollten die "Kompetenzen für das 21. Jahrhundert" wie etwa Teamfähigkeit und kritisches Denken stärker in den Vordergrund rücken. Das sind die wahren Herausforderungen für die Zukunft. Dieser Essay ist der zweite aus der Reihe Big Ideas der Europäischen Investitionsbank. Auf Einladung der Europäischen Investitionsbank schreiben internationale Vordenkerinnen und Vordenker über die drängendsten Themen unserer Zeit. Ihre Essays zeigen uns: Wir müssen umdenken, wenn wir die Umwelt schützen, die Chancengleichheit fördern und das Leben der Menschen weltweit verbessern wollen.
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