Sexualität ungestört mit dem eigenen Partner oder der eigenen Partnerin erleben zu können, ist das Ideal vieler Menschen. Es gibt kaum etwas Erfüllenderes als gemeinsam praktizierter, lustvoller Sex. Denn er bereichert sowohl unser körperliches Befinden als auch unser Seelenleben und schafft gemeinsame, positive Erfahrungen. Aber was, wenn die Lust abhandenkommt? Was, wenn man plötzlich keinerlei Lust mehr verspürt? Das Gefühl zu haben, die eigene Lust sei plötzlich verschwunden, erzeugt bei vielen Menschen einen enormen Leidensdruck - und belastet eine Partnerschaft oft erheblich. Viele Faktoren können eine vorübergehende oder lang anhaltende Lustlosigkeit auslösen, sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Lustlosigkeit soll daher in diesem Buch nicht einfach als "Krankheit" betrachtet werden, sondern als Phänomen, das gleichermaßen Körper und Seele betrifft - und von Körper und Seele ausgelöst werden kann. Es sollen also alle körperlichen aber auch psychischen Faktoren betrachtet werden, die im Zusammenhang mit Lust eine Rolle spielen. Natürlich gibt es auch das Gegenteil: die scheinbar überbordende, zwanghafte Lust. Ein enormes sexuelles Verlangen, das die Betroffenen auch zu riskanten sexuellen Abenteuern verleitet. Auch die übersteigerte Lust soll deshalb in diesem Ratgeber thematisiert werden. Noch immer hält sich hartnäckig das Gerücht, Frauen hätten weit weniger Lust als Männer, und umgekehrt würden Männer "immer wollen" und können. Die Realität sieht aber anders aus: Einzelne Männer und Frauen haben ganz unterschiedlich häufig Lust auf Sex. Es ist keineswegs so, dass Frauen ganz allgemein weniger Lust verspürten. Die Idee von der allgemein lustlosen Frau entstammt dem Ursprung der Erforschung von Lust, Libido und Eros. Deswegen soll auch hierauf im Buch eingegangen werden.