Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Institut für Philosophie ), Sprache: Deutsch, Abstract: Wie kommt es, dass beim alltäglichen Sprechen über private emotionale Erlebnisse mit einer gewissen Grundsicherheit angenommen werden kann, dass man sich einander versteht, obwohl Philosophen und Naturwissenschaftler zugleich größte Schwierigkeiten haben, Emotionen zu definieren und zu verstehen, inwieweit intrapersonale Empfindungen mit den sich auf diese beziehenden interpersonal wahrnehmbaren Wortäußerungen verbunden sind? Diese Sicherheit ist umso erstaunlicher, als dass sie sich mit einem relativ begrenzten Vokabular begnügt. Die mögliche Asynchronität, zwischen dem subjektiv reichhaltig empfundenen emotionalen Erleben und den im Vergleich dazu dürftigen Möglichkeiten einer begrifflichen Darstellung dieses Erlebens, umreißt das Grundproblem, welches innerhalb dieser Arbeit kritisch beleuchtet wird. Im Folgenden wird die These vertreten werden, dass es erst durch das Einbeziehen der handlungssteuernden Motive eines Menschen und deren intersubjektiv-kulturellen Formung möglich wird, zu plausibilisieren, warum innere Vorgänge äußerer Kriterien bedürfen, wie es beispielsweise Ludwig Wittgenstein ausdrückte (vgl. Wittgenstein (2006a), § 580). Diese inneren Vorgänge als das emotionale Erleben des Subjekts, werden im Laufe der Arbeit als durch eine bereits auf einer vorsprachlichen Ebene der Ontogenese ansetzende, zwischenmenschliche Interaktion grundlegend strukturiert herausgearbeitet. Die dem subjektiven Erleben somit prinzipiell inhärente Intersubjektivität ist, so die These der vorliegenden Arbeit, die Bedingung des Verständnisses anderer und der damit einhergehenden Möglichkeit des allgemeinverständlichen Sprechens über Emotionen.