Wie es im Leben von Kerlchen weitergeht ... ... Mich weckte ein eiskalter Luftzug und hastig fuhr ich empor. Verwirrt sah ich um mich. Es war heller Tag. Man hatte den Schaukelstuhl mit mir zusammen in eine Ecke geschoben, ohne daß ich auch nur das Geringste gemerkt hatte. Das Zimmer war sauber aufgeräumt, Felix' Bett war leer, ebenso das Sofa, auf dem Gisela geruht; neben der Korbwiege, die mit einer Rollschutzwand umgeben war, stand eine kleine Badewanne, die wohl schon ihre Dienste getan hatte, denn Kleinchen war wieder eifrig mit Trinken beschäftigt, und beide Fensterflügel standen offen, um die frische Winterluft hereinzulassen. Mit dem Rücken nach mir zu saß der Doktor, eine Menge Briefschaften lagen neben ihm, und eben studierte er ein Telegrammformular. Dann stand er auf, um die Fenster zu schließen, und ich wollte ihm gerade den Gutenmorgengruß leise zurufen, als Hartwig eintrat. War es Hartwig? Oder nicht vielmehr ein alter, gebeugter, grauhaariger Mann, dessen geisterhaft blasse, gramverzerrte Züge das grelle Tageslicht unbarmherzig beleuchtete? Der Doktor ging auf ihn zu und rüttelte ihn. »Herr des Himmels, Mann, Herr von Hartwig, wie sehen Sie aus? Sie wüten ja gegen sich selbst, Sie müssen daran denken, daß Sie noch Pflichten haben - gegen andere - gegen Ihre Kinder - « Hartwig regte sich nicht, er starrte geradeaus, und seine Augen waren schreckhaft weit geöffnet, als sähen sie durch die Wand hindurch - in etwas Furchtbares hinein. »Hier ist Ihr Kind,« fuhr der Doktor fort und zog ihn mit energischem Griff zu dem Bettchen hin. »Frau Inges heiliges Vermächtnis für Sie! Schauen Sie das liebe Ding doch wenigstens an, an, versündigen Sie sich nicht, es kann noch ein Segen für Sie werden.« Ein qualvolles Aufstöhnen war die Antwort. ...
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