Inga und ihre Zwillingsbrüder Matthias und Markus, erfahren durch Zufall, dass sie eine Halbschwester haben, die in Norwegen lebt. Es beginnt eine Reise in die Vergangenheit, wo die Geschwister in Berlin und Mette versuchen heraus zu finden, was ihr gemeinsamer Vater Richard Niemann im Krieg erlebt
hat und wie es kommen konnte, dass sich ihre Wege nach vielen Jahren nun kreuzen.
,,Kieloben´´ von…mehrInga und ihre Zwillingsbrüder Matthias und Markus, erfahren durch Zufall, dass sie eine Halbschwester haben, die in Norwegen lebt. Es beginnt eine Reise in die Vergangenheit, wo die Geschwister in Berlin und Mette versuchen heraus zu finden, was ihr gemeinsamer Vater Richard Niemann im Krieg erlebt hat und wie es kommen konnte, dass sich ihre Wege nach vielen Jahren nun kreuzen.
,,Kieloben´´ von Karin Nohr ist ein sehr anspruchsvoller und nicht immer leicht zu lesender Roman. Alle ihre Protagonisten kämpfen mit der Vergangenheit und ihren Erinnerungen an ihre Kindheit. Jeder hat die Familie und die einzelnen Mitglieder anders gesehen und auch erlebt. Da bekommt man immer wieder von der Autorin in Email Form geschrieben die Dialoge zu lesen, die die Geschwister Inga, Matthias und Markus führen. Während für Inga ihr Vater ein Held war, der furchtbares im Krieg miterleben musste, war es für Markus ein humorvoller Ausflug in die Vergangenheit, wo er nicht mehr genau wusste, was ihm sein Vater erzählt hat. Für Matthias aber war ihr Vater ein Versager, der Schuld daran war, dass viele Menschen wegen ihm gestorben sind. Bei diesen ,, Gesprächen´´ war viel an Gefühl und an Emotionen zu spüren. Jeder der Geschwister ist auf seine eigene Art und Weise mit den Erlebnissen an früher umgegangen. Da hat man gespürt, dass die Autorin, die Psychologie studiert hat, sich gut in die menschliche Seele hinein versetzen kann. Man wird mit Schuld, Hass und Verzweiflung konfrontiert. Ebenso zeigt sie auch immer wieder in unterschiedlichen Empfindungen das Verhältnis der Geschwister untereinander und auch gegenüber ihren Eltern auf. Gut und interessant beschrieben waren die Kriegserlebnisse aus dem Zweiten Weltkrieg, wo Richard Niemann auf dem Schlachtschiff Tirpitz der Kapitän war. Im Laufe der Geschichte gibt es auch Szenen ,die sich mit dem Segeln beschäftigen, wo die Autorin auch einige Begriffe aus der Segelsprache verwendet, die mir aber leider völlig unbekannt waren.
Es ist ein eigenwilliger Roman, der zwar auf der einen Seite interessant ist, weil es um viele Familiengeheimnisse geht, die nicht wirklich ausgesprochen werden und man als Leser nur ahnen kann, was wirklich passiert ist, aber auf der anderen Seite hat mir dann doch der richtige Zugang zu der Geschichte gefehlt. Der ständige Wechsel zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hat für mich zu viel Unruhe hereingebracht. Auch wenn es dazwischen kleine humorvolle, bisweilen sogar zynische Gespräche gegeben hat, sind mir die Protagonisten irgendwie unnahbar erschienen und ich konnte keinen richtigen Zugang zu ihnen finden.
Aber ich bin sicher, dass dieser gefühlvolle und tiefgründige Roman seine Leserschaft findet.