Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 2,0, Technische Universität Darmstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zuge der multikulturellen Mehrsprachigkeit hat sich eine ganz besondere Art der Jugendsprache herausgebildet, die unter dem Namen Kiezdeutsch bekannt wurde. Immer häufiger wird die deutsche Sprachgemeinschaft mit grammatikalischen Veränderungen, wie zum Beispiel „ischwör“ oder „lassma“ sowie neuartigen Sätzen, wie „Machst du rote Ampel“ oder „Ich frag mein Schwester“ konfrontiert. Besonders stark verbreitet ist Kiezdeutsch in mehrsprachigen Gebieten, wie urbanen Vierteln mit vielen Migranten, weshalb diese Jugendsprache auch ihren speziellen Namen bekommen hat. Doch wie ist diese Sprache eigentlich entstanden und was zeichnet sie aus? Ist Kiezdeutsch nur eine grammatikalisch inkorrekte Form des Deutschen oder ist hier eine neue Varietät mit System entstanden? Heike Wiese spricht von einem neuen Dialekt, doch was ist eigentlich genau ein Dialekt und wird Kiezdeutsch von der Gesellschaft ebenfalls als neuer Dialekt akzeptiert? Diesen Fragen werde ich mich in der folgenden Arbeit annehmen und versuchen das Kiezdeutsch in ein etwas anderes Licht zu rücken. Dazu werde ich zunächst einmal klären, was genau Kiezdeutsch ist, wie es entstanden ist und wo diese Jugendsprache zu finden ist. Dabei werde ich grammatikalische Besonderheiten vorstellen und damit die Frage beantworten, ob es sich hier um eine Sprache mit System handelt oder ob sie doch nur eine Ansammlung von Sprachfehlern vereint. Im vierten Kapitel möchte ich näher darauf eingehen was ein Dialekt ist und welche gesellschaftliche Akzeptanz Dialekte aufweisen. Dabei stellt sich die Frage, ob Kiezdeutsch, sofern hier von einem Dialekt gesprochen werden kann, ein ähnliches Ansehen genießt.