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Dawn Bundy is fifteen. She doesn't fit in and she couldn't care less.
Dawn has other things on her mind. Her dad disappeared two years ago and it's all God's fault.
When Dawn's dad found God, it was the worst time ever. He thought he'd found the answer to everything.
But that wasn't the end of it . . .

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Produktbeschreibung
Dawn Bundy is fifteen. She doesn't fit in and she couldn't care less.

Dawn has other things on her mind. Her dad disappeared two years ago and it's all God's fault.

When Dawn's dad found God, it was the worst time ever. He thought he'd found the answer to everything.

But that wasn't the end of it . . .


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Autorenporträt
Kevin Brooks
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.07.2011

Sound der Versöhnung
Kevin Brooks kittet eine zerstörte Familie mit Pop

Da standen sie und schrammelten noch schnell einen Song herunter, das Liebeslied "My Girl" von den Temptations zum Beispiel, aber so, dass es wie ein Werbejingle für den Weltuntergang klang. Wenn das Publikum allzu sehr nervte - und es nervte eigentlich immer, allein, weil es da war -, dann spuckten sie schon mal von der Rampe oder beschimpften die Fotografen und Journalisten als Arschgeigen.

Im Rampenlicht glänzen wollen und sich gleichzeitig schämen, überhaupt existent zu sein: diese Ambivalenz machte die Band The Jesus and Mary Chain zu Helden der Pubertät in den neunziger Jahren. Ihre Songs hießen "Darklands" oder "Nine Million Rainy Days", und darum geht es ja im Wesentlichen, wenn man aufwächst: wie man die gefühlten Millionen Regentage in einer Düsterwelt namens Realität bewältigt.

Kevin Brooks hat die Kapitel seines Romans "Killing God" mit Titeln der Band überschrieben, eine dramaturgisch schlüssige Entscheidung. Erstens, weil seine fünfzehnjährige Heldin Dawn vernarrt ist in die Band, und zweitens, weil Pop und Revolte zusammengehören.

Dawn ist eine Einzelgängerin, ihre besten Freunde sind zwei Dackel namens Mary und Jesus. Ihre Mutter: alkoholkrank und depressiv. Der Vater, ein ehemaliger Drogendealer, gilt als vermisst. Große Hoffnungen auf seine Rückkehr macht sich keiner mehr. Rasant verdichtet sich die Geschichte zum ungeheuren Familiendrama, in dessen Zentrum ein Missbrauchsverbrechen steht. Dawn wurde vom Vater kurz vor seinem Verschwinden vergewaltigt. Die Mutter, stille Mitwisserin des Ganzen, flüchtete sich in den Rausch. Eine schrecklich plausible Konstellation. Statistiken belegen: In Europa werden fünf Prozent aller Jungen und fünfzehn Prozent der Mädchen in ihren Familien sexuell misshandelt. Brooks porträtiert einen Teenager, den eine solche Katastrophe in die innere Emigration gezwungen hat. Pop ist hier das Sprachrohr einer emotional und sozial Verstummten.

Auch wie so ein Kind versucht, ein konventionelles Familienleben aufrechtzuerhalten um den Preis der Selbstausbeutung, zeigt der britische Autor ohne Larmoyanz, dafür mit grimmiger Genauigkeit. Die Mutter wird im Fortgang des Textes zur Skulptur des Lebensekels: Wie sie vor dem Fernseher versteinert und ihre Tochter allenthalben als Pizza- und Bierlieferantin wahrnimmt, das ist ein treffendes Bild unerträglicher Realitäten.

Doch im dritten Akt kippt die Geschichte in eine Läuterungsfabel: Da kehrt der Vater zurück und tut Abbitte, die Tochter verzeiht, die Mutter sühnt das Verbrechen ihrerseits mit einer Gewalttat. Kann man so ein Mädchen plötzlich als Versöhnte zeigen, oder ist Befreiung von einem Trauma nicht ein weitaus komplexerer Prozess? Kevin Brooks ist uns mindestens noch ein weiteres Buch zu diesem Thema schuldig.

DANIEL HAAS

Kevin Brooks: "Killing God".

Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2011. 272 S., br., 8,95 [Euro]. Ab 14 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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