Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Soziale Arbeit - Kinder- und Jugendhilfe, Note: 1,3, Hochschule Koblenz (ehem. FH Koblenz), Sprache: Deutsch, Abstract: Kinder und Jugendliche mit schwerwiegenden Verhaltensauffälligkeiten lassen sich nur schwer in die Maßnahmen der Erziehungshilfe integrieren. Aufgrund der Überforderung von Institutionen, Fachkräften und den betroffenen Kindern und Jugendlichen selbst kommt es zu häufigen Abbrüchen aus dem Hilfesystem. In einer Literaturanalyse zu den Themenfeldern von Bindungsforschung, Beteiligungsverfahren und Traumapädagogik im stationären Kontext erfolgte eine Auseinandersetzung mit den vielfältigen Problemlagen, Risikofaktoren und Interventionsmöglichkeiten für die Praxis. Hierbei sollten Faktoren ermittelt werden, die sich positiv auf den Verlauf von Erziehungshilfen auswirkten und Abbrüche verringerten. Eine zentrale Bedeutung kam dabei der Partizipation und Bindung in der pädagogischen Arbeit der stationären Kinder- und Jugendhilfe zu. Die Ergebnisse zeigten, dass durch die Beteiligung im Hilfeprozess die Kinder und Jugendlichen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt und eine positive Wirkung im Hilfeverlauf erzielt wurde. Ebenfalls trug das Vorhandensein einer verlässlichen Bezugsperson und eine positive Beziehungsgestaltung zu den Fachkräften zur Stabilisierung der hoch belasteten Kinder und Jugendlichen bei. Dies wirkte sich unterstützend auf den Hilfeverlauf aus und verringerte Abbrüche. Implikationen für die pädagogische Praxis sind eine Kooperation der verschiedenen Hilfesysteme, wie die Kinder- und Jugendpsychiatrie, um auf die Herausforderungen in der Praxis reagieren zu können. Die Anforderungen an eine hohe Professionalität der Fachkräfte und Weiterentwicklung von Konzepten der Einrichtungen erfordern eine Fokussierung auf Aus- und Weiterbildung, um den unterschiedlichen Anforderungen und Bedarfen aller Beteiligten gerecht zu werden.