Examensarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 2, Universität, Sprache: Deutsch, Abstract: „Ob der Philipp heute still wohl bei Tische sitzen will?“ Dr. Heinrich Hoffmann, der Autor des ´Struwwelpeter`, war Nervenarzt -und offensichtlich kannte er schon im Jahr 1854 das Erscheinungsbild des ´gaukelnden, zappelnden Kindes`, das keine Minute zur Ruhe kommen kann. Im Struwwelpeter steht die Geschichte vom Zappelphilipp. Es ist wahrscheinlich die erste bekannte Beschreibung eines hyperaktiven Kindes. „Dieses Kind macht mich wahnsinnig!“ – ein Gedanke, der von vielen Eltern geteilt wird. Am Rande des Nervenzusammenbruchs aber leben oft Mütter und Väter von hyperaktiven Kin-dern. Es handelt sich dabei um unruhige Energiebündel, die sich schlecht konzentrieren können, impulsiv handeln, ohne nachzudenken, und manchmal von einer Sekunde zur nächsten die Beherrschung verlieren. In der Schule haben es solche Jungen und Mädchen meist besonders schwer. Eltern von Kindern mit ADS haben meist schon seit frühen Kindertagen heftige Konflikte mit ihren Kindern wegen Selbstorganisation. Meist gab es schon im Kindergarten und Grundschule viele Probleme, z.B. Konflikte mit anderen Kindern oder ein sehr turbulentes Familienleben. In den letzten zehn Jahren kann man beobachten, dass immer mehr ADS-Kinder in den Sprechstunden der Psychologen und Kinder- und Jugendtherapeuten erscheinen. Die Anzahl der ADS-Kinder ist heute eine viel größere als in den letzten Jahren. Manche sind erst drei Jahre alt. Immer mehr Mädchen befinden sich unter ihnen. Scheinbar gehört man heute bei einer sehr viel geringeren Symptomatik zu ADS- Kindern als früher. In der Öffentlichkeit hört man in der letzten Zeit in Zusammenhang mit ´Problemkindern` zunehmend den Ausdruck ´Hyperaktivität` bzw. ´ADS mit Hyperaktivität. ` Man meint damit Kinder, die ständig in Bewegung sind, sich ruhelos verhalten und die oft in Konflikte verwickelt sind. Häufig klagen Lehrerinnen und Lehrer über Kinder, die sie viel Kraft und Nerven kosten, die viel Energie verschwenden und ihnen das Gefühl vermitteln, pädagogisch zu versagen.