Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Kindergarten, Vorschule, frühkindl. Erziehung, Note: 1,0, Universität Osnabrück, Veranstaltung: Allgemeine Grundlagen der Erziehungswissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Viele Menschen neigen dazu, ihre eigene Generation als die herausragende Generation anzusehen. Die eigene Kindheit wird häufig glorifiziert und die nachfolgenden Generationen von Kindern und Jugendlichen werden bestenfalls belächelt oder gar bemitleidet ("Die Jugend von heute!") wobei oftmals ein herabwürdigender Unterton mitschwingt. Ein gutes Beispiel für eine solche Perspektive ist der Text eines unbekannten Autors, der seit einigen Jahren im Internet kursiert und im Jahre 2004 vom "Stern" unter dem Titel "Eine Generationengeschichte" abgedruckt worden ist. Der Autor beschreibt in diesem Text seine eigene Kindheit und die der Kinder der 50er, 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie sich die Kindheit seit den 1950er Jahren bis heute gewandelt hat und inwiefern sich dieser Wandel auf die Kinder und ihre Entwicklung und auch Bildung auswirkt. Es wird die Kindheit "damals" mit der Kindheit "heute" verglichen um herauszufinden, wie die Bedingungen des Aufwachsens von Kindern sowie ihre Lebensweise auf ihre Entwicklung Einfluss nehmen. Dafür wird zunächst der Versuch einer Definition von Kindheit unternommen. Nach einem historischen Überblick sollen zwei Ansichten über Kindheit als a) natürliche (psycho- und physiologische) Entwicklungsphase und b) soziales und kulturelles Konstrukt erläutert und diskutiert werden. Der zweite Teil der Arbeit gibt einen Einblick in die kindlichen Lebenswelten der letzten 50-60 Jahre. Die Bereiche "Familie und Erziehung", "Schule", "Freizeit" und "räumliche Lebensbedingungen" sollen dabei näher untersucht werden. Dafür werden diese Lebenswelten zunächst im Verlauf der 50er, 60er und 70er Jahre dargestellt, insbesondere unter dem Aspekt des Phänomens der "Straßenkindheit", welches der unbekannte Autor so lobend beschreibt. Danach wendet sich die Arbeit der Kindheiten der 80er, 90er und 00er Jahre zu, hierbei soll ein besonderes Augenmerk auf den Sachverhalt der Verinselung kindlicher Lebensräume gerichtet werden. Es soll die Frage beantwortet werden, wie sich jeweilige historisch wandelbare Lebensumstände auf Kinder und auf Kindheiten auswirken. Nicht zuletzt soll auch untersucht werden, ob dem unbekannten Verfasser von "Eine Generationengeschichte" widersprochen oder möglicherweise sogar Recht gegeben werden kann bei seiner Behauptung: "Kinder von heute werden in Watte gepackt".
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