Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: 1,0, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Mythos, dass es Kinderarmut in Deutschland nicht geben könne, hielt sich bis in die neunziger Jahre und selbst für die Politik und Wissenschaft war die Armut in Deutschland ein eher vernachlässigter Themenbereich, obwohl bereits im Jahre 1976 Heiner Geißler mit der Veröffentlichung seines Buches "Die neue soziale Frage" auf eine wachsende Armutstendenz hinwies. Es folgten eine Reihe von Armuts- und Sozialberichtserstattungen diverser Wohlfahrtsverbände, Kirchen u.a., die mit zunehmender Intensität auf das Thema hinwiesen. Seitdem Richard Hauser die "Infantilisierung der Armut" im Jahre 1989 als neuen Armutstrend in Deutschland identifizierte, haben zahlreiche darauf folgende Untersuchungen eine spezifische Kinder- und Jugendarmut bestätigen können. So wurde u.a. im 10. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung Armut 1998 erstmals im Blickfeld des politischen Interessen breit analysiert. Mit dem Erscheinen des ersten Armuts- und Reichtumsbericht 2001 wurde die Diskussion über Armut und Reichtum publik gemacht und somit offiziell in das politische und gesellschaftliche Interesse gerückt. Neusten Statistiken zufolge sind Minderjährige die am meisten von Armut betroffene Gruppe. Zwar muss konstatiert werden, dass die Existenzgrundlagen der meisten Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien als gesichert gilt. Doch herrscht eine tiefe soziale Spaltung in der BRD, die sich auf die Lebenslagen der Kinder verschärfend auswirkt. In dieser Hausarbeit sollen die Lebenslagen der Kinder aus ärmlichen Verhältnissen erläutert werden. So werden im Folgenden zunächst unterschiedliche Armutskonzepte dargestellt um dann auf die Ursachen und Ausmaße der Armut von Kindern und Jugendlichen einzugehen (Punkt 3.). Kinderarmut bedeutet jedoch vielmehr als ein Mangel an materiellen Ressourcen. Denn sie manifestiert sich in verschiedenen Lebensbereichen und führt zu vielfältigen Benachteiligungen, etwa im Bildungs-, Gesundheits-, Freizeit- und Wohnbereich, wie sie unter Punkt 4. näher erläutert werden. Abschließend werden im Fazit mögliche Konsequenzen und Handlungsansätze angedacht werden, die die Kinder- und Jugendarmut in Deutschland verringern könnten.
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