Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1,5, Pädagogische Hochschule Heidelberg (-), Veranstaltung: Kindheit, Kindsein, Sprache: Deutsch, Abstract: In den letzten Jahrzehnten hat ein schneller und tiefgreifender Wandel in fast allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens stattgefunden. Der rasante gesellschaftliche Wandel hat einschneidende Veränderungen für das Aufwachsen der Kinder mit sich gebracht und damit auch für die Schule; man spricht auch von einem sozialen Wandel der Kindheit. Als Hauptmerkmal heutiger Kindheit wird häufig die Entsinnlichung der Lebenswirklichkeit genannt. Kinder wachsen überwiegend in einer mediatisierten und verinselten Welt auf, die von Leistungskonkurrenz geprägt ist und sinnlichen Erfahrungen nur wenig Raum lässt. Gesellschaftlich-ökonomische Veränderungen haben die Erfahrungsmöglichkeiten heutiger Kinder stark eingeschränkt, bzw. verschoben, so dass es für sie immer schwieriger wird, sich ihre Lebenswelt zu erschließen und soziale Kompetenz zu erwerben. Beispiele sind die dicht besiedelten Wohngebiete und die Verhäuslichung, die sogenannten Erfahrungen aus zweiter Hand und ein veränderter Umgang mit der Zeit. Die heutigen „Multimedia – Kids“ sind nicht mehr mit Kindern früherer Jahrgänge zu vergleichen. Sie wachsen in einer ganz anderen Welt auf, die geprägt ist durch Fernsehprogrammvielfalt, Videoclips und aufwändige Computerspiele. Die Fähigkeit zur Abstraktion und zur Konzentration ist bei vielen Schülern stark zurück gegangen. Die Konsequenzen dieses Wandels, dessen Anfänge bereits in der Nachkriegszeit liegen, und deren Bedeutung für das Schulwesen wurden allerdings erst in den letzten Jahren wahrgenommen. Dieser Entwicklung kann die Schule entgegenwirken, indem sie den Unterricht darauf einstellt und es sich zur Aufgabe macht, zur Rückgewinnung von Erfahrungsräumen für Kinder beizutragen. Im folgenden werden wir versuchen, den Beginn, sowie den historischen Ablauf dieses Wandels darzulegen. Dabei beschreiben wir, was sich an Lebenszusammenhängen von Kindern geändert hat; denn nur durch den Blick auf verschiedene Generationserfahrungen in Kindheit und Jugend, ist es möglich diverse Phänomene des heutigen Wandels von Kindheit zu erfassen.