Vorstellungen darüber, wie Kinder sind oder sein sollten und in welchem soziokulturellen Rahmen Kindheit stattfindet, sind historisch wie kulturell unterschiedlich und werden u.a. von den gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen geprägt. Sie bestimmen nicht nur den realen Umgang mit Kindern, sondern finden auch in pädagogischen Diskursen und deren didaktischen Konkretisierungen ihren Niederschlag, etwa in Schulbüchern. Im Rahmen einer historischen Text-Kontext-Analyse geht dieses Buch der Frage nach, welche Konzepte von Kind und Kindheit in den Erstlesefibeln der SBZ und der DDR konstruiert wurden und wie sich diese im diachronen Verlauf des Analysezeitraums (1945 bis 1990) verändern. Anhand von Archivakten und bildungspolitischen Dokumenten werden die Ergebnisse im historischen Entstehungskontext der Fibeln interpretiert, um mögliche bildungs- und gesellschaftspolitische Einflussfaktoren auf Kontinuitäten und Diskontinuitäten in den Kindheitskonzepten zu analysieren.
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