Der J.B. Metzler Verlag, in den letzten Jahren eine erste Adresse für umfassende internationale Literaturgeschichten, hat nun mit „Kindler kompakt“ eine neue Reihe gestartet, die, wie der Titel schon verrät, die Literaturgeschichten in kompakter Darstellung bringt. Insgesamt neun Titel sind zum
Start erschienen, von deutscher bis amerikanischer Literaturgeschichte.
Die deutsche…mehrDer J.B. Metzler Verlag, in den letzten Jahren eine erste Adresse für umfassende internationale Literaturgeschichten, hat nun mit „Kindler kompakt“ eine neue Reihe gestartet, die, wie der Titel schon verrät, die Literaturgeschichten in kompakter Darstellung bringt. Insgesamt neun Titel sind zum Start erschienen, von deutscher bis amerikanischer Literaturgeschichte.
Die deutsche Literaturgeschichte ist dabei auf drei Bände aufgeteilt: 18., 19. und 20. Jahrhundert. In ihnen werden die bedeutendsten Schriftsteller der jeweiligen Zeitepoche (u.a. mit einer Kurzbiografie) mit ihren wichtigsten Werken durch ein Autorenteam renommierte Literaturwissenschaftler vorgestellt. Es sind aktualisierte Auszüge aus der drit-ten, völlig neu bearbeiteten Auflage von Kindlers Literatur Lexikon.
Der Band „Deutsche Literatur 20. Jahrhundert“ stellt 33 deutsche Schriftsteller/innen vor - von Hugo von Hofmannsthal bis Elfriede Jelinek. Auf insgesamt 35 Werktitel wird näher eingegangen - von Thomas Manns „Der Zauberberg“ über Bertolt Brechts „Leben des Galilei“, Max Frischs „Stiller“ bis zu Thomas Klings „Lyrischem Werk“. Dramatik, Lyrik und Epik sind ziemlich gleich verteilt vertreten Diese kompakten Werkanalysen geben neben dem Inhalt einen Überblick über die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte der einzelnen literarischen Werke.
Herausgeber des Bandes ist Hermann Korte, Professor an der Universität Siegen und Mitarbeiter an Kindlers Literatur Lexikon. In seiner ausführlichen Einleitung „Die deutsche Literatur im 20. Jahrhundert“ (immerhin 22 Seiten) beleuchtet er die großen Linien dieser Entwicklung, wobei es schwierig ist, die deutschsprachige Literatur des 20. Jahrhunderts nach literarischen Epochen zu gliedern. Waren es zu Beginn des Jahrhunderts eine Reihe von Ismen (Expressionismus, Dadaismus oder Surrealismus), so gab es nach 1945 gewissermaßen vier deutschsprachige Literaturen (BRD, DDR, Österreich und Schweiz).
Über die Auswahl der Schriftsteller/innen und ihrer Werke kann man natürlich, wie immer bei solchen Zusammenstellungen streiten, diskutieren. Warum fehlen Ingeborg Bachmann oder Siegfried Lenz? Oder warum ist Thomas Bernhard mit drei Werken vertreten. Dazu vermerkt Korte schon zu Beginn seiner Einleitung: „Je näher die Gegenwart rückt, desto weniger gibt es einen stabilen, festen Kanon“. Daher konnte die Auswahl nur etwas Exemplarisches sein. Etwas Aussagekräftiges stellt sie auf jeden Fall dar.
„Kindler kompakt“ präsentiert in einer handlichen Ausgabe die wichtigsten Autoren des 20. Jahrhunderts und ihre bedeutendsten Werke. Die knapp 200 Seiten laden zum Nachschlagen oder (Wieder)entdecken ein. Wunderbar auch für den Schulunterricht und das Studium geeignet.