"Weit entfernt von jeglichem Wohlwollen war es schon Förderung, übersehen zu werden. Das nutzte Es-chen für sich. Das ließ seiner Seele Zeit zum Wachsen und schenkte ihm ungeahnte Freiräume. Darum hat es schon früh gelernt, sich unsichtbar zu machen und gut schlecht hören zu können. Abgelegene Winkel, dunkle Verstecke, dichter Wald, Einsamkeit, auf Bäumen hocken, hinter Ecken stecken und vor allem, mit dem guten alten Panjepferd Mäxchen unterwegs sein, das war Schutz vor Willkür und Grobheit. Das war Freiheit und Abenteuer." Die Autorin Gudrun Beckmann lässt in Episoden und kleinen Begebenheiten ihre frühe Kindheit von 1945 bis 1960 lebendig werden. Die Geschichten ereignen sich auf einem abgelegenen Einzelgehöft in den bergigen Wäldern im südlichen Sauerland. Der Weg des Bauernkindes als jüngstes von drei Geschwistern scheint vorbestimmt zu sein durch die harte bäuerliche Arbeit, den Zeitgeist und die Lebenseinstellung seiner Mitmenschen. Leserinnen und Leser schauen in die Seele des kleinen Kindes und werden ein Stück mitgenommen in seinen Alltag und seine kindliche Vorstellung von der Welt. Sie begleiten seine Neugier, seine Missgeschicke und Glückseligkeiten, bis sein Werdegang durch eigenes Tun, Verweigerung und Widerstand zur Selbstbefreiung führt. Betrachtungen über die Bedeutung von Vergangenheit und Erinnern ergänzen die Erzählungen. Illustriert ist das Buch mit Fotografien und Kinderbildern.
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