Mit dieser Publikation wird ein kirchlich-organisationales Identitätskonzept profiliert, das Identität nicht als eine in sich ruhende voraussetzt, sondern als eine, die sich fortwährend im Austauschverhältnis mit der Umwelt herausbildet. Die sichtbare Gestalt der Kirche ist ein Ineinander von Fragmenten aus Vergangenheit, Fragmenten aus Zukunft und Fragmenten, die Fragmente bleiben müssen. Die eschatologische Dynamik ist ein Wesenszug, ohne den das Institutionelle an der Kirche nicht korrekt beschrieben werden kann. Es ist daher eine zentrale Leitungsaufgabe, kirchlich-organisationale Identität gegen alle Versuche ihrer Fixierung zukunftsoffen zu halten. Der Gang der Überlegungen orientiert sich an Henning Luther, der die Metapher Identität als Fragment nachhaltig geprägt hat und an Norbert Schuster, der sie als Metapher für die Aufgabe kirchlicher Leitungsberufe herangezogen hat. Zugleich werden Portraits beider Theologen und ihrer Impulse für eine bruchsensible Theologie und Pastoral vorgelegt und weiterentwickelt.
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