Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 1,0, Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main, Veranstaltung: „Wenn die Kirche zur Schule geht – Grundlagen heutiger Schulpastoral und Schulseelsorge im Spannungsfeld von Schule, Kirche und Gemeinde, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit welcher Legitimation hält sich Kirche als Schulseelsorge in der Schule auf und was bedeutet es für die Reflexion der Kirche, wenn sie als Schulseelsorge in der Schule präsent ist? Mit welchem Selbstverständnis kann Schulseelsorge tätig sein und welche sind die entscheidenden Kriterien, die es den in Schulseelsorge Tätigen ermöglichen, diese Arbeit zu tun? Der Schlüssel für eine Annäherung an eine Klärung dieser Probleme scheint in der Annahme zu liegen, dass Schulseelsorge als kirchlicher Vollzug immer auch das Anbrechen des Reiches Gottes vollzieht, das eschatologisch ‚schon‘ und gleichzeitig ‚noch nicht‘, nämlich in den verschiedenen vor Ort jeweils bestehenden Reichen Gottes zu erkennen ist. Dazu wird erklärt, wie und warum Schulseelsorge strukturell in den Vollzügen von Kirche beheimatet ist und als solche an die dogmatischen, christologischen und ekklesiologischen sowie eschatologischen Voraussetzungen der Kirche gebunden ist. Im Hauptteil dieser Arbeit wird die Frage nach der strukturellen Kontinuität der Kirche erörtert und in einem jeweils daraus folgenden Schritt in die sich daraus ergebende strukturelle Kontinuität von Schulseelsorge übersetzt und integriert. Die Arbeit orientiert sich in ihrer Argumentationsstruktur und ihrem Gliederungsverlauf wesentlich am sehr ausführlichen und umfangreichen Werk von Gundo Lames (Schulseelsorge als soziales System, 2000). Dieser hat mithilfe der Systemtheorie und einiger von Medard Kehl gezeichneter ekklesiologischer Linien schlüssig dargelegt, dass und wie Kirche sich in der Schulseelsorge manifestiert. Die vorliegende Arbeit untersucht diese Argumentation und versucht sie hier in ihren Grundzügen darzustellen. Der Fokus liegt dabei auf der Annahme, dass Kirche immer da ist, wo versucht wird, das Reich Gottes für alle Menschen anbrechen zu lassen. Das ist in der Schulseelsorge offenbar dann der Fall, wenn sie sich unbedingt zuwendet, ihre Aufmerksamkeit denen widmet, die am Rande stehen und dort präsent ist, wo Leidende Trost suchen. Sie folgt damit ausdrücklich dem Beispiel Jesu Christi: sie öffnet sich für alle Menschen, sie führt sie zusammen und handelt damit in ernstzunehmender Weise kirchlich, „[d]enn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (Mt 18, 20).