Biblische Aussagen zur Leiblichkeit des Menschen könnten es der katholischen Kirche leicht machen, eine positive Einstellung zur Sexualität zu finden. Gerade im Alten Testament sind eine Vielzahl von wertschätzenden Aussagen über Liebe und Sexualität zu finden. Im Hohelied knistert es nur so vor Erotik und Anzüglichkeiten. Dem gegenüber stehen allerdings auch Aussagen zum Besitzrecht des Mannes im Umgang mit seiner Frau und zur rituellen Reinheit, durch die sexuelle Handlungen als rein oder unrein qualifiziert werden. Im Neuen Testament hebt Jesus den Grundsatz des Besitzes in Partnerschaften nachdrücklich auf. Es ist für das Judentum geradezu revolutionär, wenn der Jude Jesus darauf hinweist, dass auch ein Mann gegenüber seiner Frau Ehebruch begehen kann. Auch stellt Jesus den Grundsatz der rituellen Reinheit infrage, wenn er lehrt, dass nichts, was von außen in eine Person kommt, sie unrein machen kann. Eine spezifische Lehre Jesu über die menschliche Sexualität fehlt jedoch. In der Geschichte des Christentums ist viel von jener alttestamentlichen Eigentums- und Reinheitsethik haften geblieben. In der katholischen Morallehre entwickelte sich maßgeblich die Idee, was "natürlich" ist und was nicht. Dies gipfelte in dem Grundsatz, dass jeder "natürliche" Geschlechtsverkehr sowohl ein einigendes Element - die Liebe der Ehegatten - als auch ein fruchtbares Element - die Offenheit für neues Leben - enthalten musste. Fehlte eines der Elemente, brandmarkte die katholische Kirche die sexuelle Betätigung als "unnatürlich" und als Todsünde gegen Gott. Im Namen des päpstlichen Amtes wurden im Laufe der Jahrhunderte so viele Straftaten begangen wie sonst kaum irgendwo, und die wahre Geschichte der Päpste ist voller Skandale, Grausamkeiten, Ausschweifungen, Schreckensherrschaften, Kriege und moralischer Verkommenheit. Jeder Kriminalroman ist dagegen eine schwache Ausgabe, von dem was hier berichtet wird. Jesus möge sich seiner Kirche annehmen und uns Menschen vor Verbrechern wie diesen schützen. Wenn man bedenkt, dass noch Martin Luther nach seiner Romreise über die Verhältnisse dort schockiert war, zeichnet sich ein "Zeitraum der Verderbnis" von mindestens 700 Jahren ab, für den es nie wirklich eine öffentliche Entschuldigung oder Kompensation gegeben hat (wenn so ein Vertrauensverlust überhaupt gut zu machen ist). Es ist traurige Realität der römisch-katholischen Kirche und wer das offen ausspricht ist nicht etwa von seinem Gewissen bewegt, sondern einfach ein böser antiklerikaler Kirchenfeind.
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