Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 1,6, Sächsische Bildungsagentur Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: „Das Ritual lebt von der Wirklichkeit, der Wiederholbarkeit und von Formen der Partizipation. Es muss sichtbar, hörbar, erfahrbar, als auch sinnlich sein. Es benötigt besondere Arrangements oder sogar eigene Räume.“ (Meier, „Rituale rund um den Körper“. In: Grundschule 03/1993, S.33) Rituale, aber auch Regeln des menschlichen Miteinanders, sind von je her Grundfeste, die erst ein soziales Miteinander der Menschen ermöglichen. Es gibt ausnahmslos keine Gemeinschaft von Menschen, die völlig ritualfrei ihr Zusammensein lebt. Mit Blick auf die heutige, technisierte und in diesem Zusammenhang, durch elektronische Medien stark reizgeprägte, eigentlich schon völlig überflutete Umwelt, verliert die Lebenswelt der Kinder zusehends an Struktur und Zuverlässigkeit. Die Halbwertszeit einer technischen Neuerung geht gegen Null und der Versuch des Schritthaltens wird zum Lauf im Hamsterrad und Fortschritt wird zum Hinfortschreiten des Menschen und seinen wirklichen Bedürfnissen (vgl. Winterhoff, „Warum unsere Kinder Tyrannen werden“, 2008, S.172). Die Schulpädagogik ist an dieser Stelle gefordert und muss zusätzlich auch auf veränderte Familienstrukturen und damit sich verlierende Haltepunkte im Leben der Kinder reagieren. Singelleben und allein erziehende Eltern werden zum normalen und zum Teil erstrebenswerten Zustand in unserer Gesellschaft. Rituale, wie auch feste Regeln, finden immer mehr Einzug in die sehr prägende Schuleingangsphase der Kinder, aber auch darüber hinaus. Der Schulalltag soll einen gleichmäßigen Rhythmus erzeugen, der den Kindern Sicherheit und Geborgenheit vermittelt und somit ihr Wollbefinden stärkt, was zu einer angstfreien Lernumgebung führen soll. Schule bekommt neben den unterschiedlichsten Bildungszielen auch einen Erziehungsauftrag, der die Entwicklung von Sozialkompetenzen betont und eine Wertorientierung schaffen soll (vgl. Lehrplan Grundschule Sachsen, In: Teil Grundlagen, 2004, S.VII). „In der Grundschule erleben die Schüler Regeln und Normen des sozialen Miteinanders. …Die Schüler entwickeln eigene Wertvorstellungen, indem sie Werte im schulischen Alltag erleben und erfahren“ (Lehrplan Grundschule Sachsen, In: Teil Grundlagen, 2004, S.VII).