Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Moderne Literatur, Note: 1,7, Universität Hildesheim (Stiftung), Veranstaltung: Klaus Manns Roman „Mephisto“ und die Folgen, Sprache: Deutsch, Abstract: „Gustaf Gründgens war eine der faszinierendsten Persönlichkeiten des deutschen Theaters im 20. Jahrhundert.“ Im Mittelpunkt meiner Darstellung soll die eigentliche Karriere des Gustaf Gründgens als Schauspieler und Intendant stehen. Daher verzichte ich, wie Gründgens seiner Zeit selbst, auf zusätzliche Anekdoten und Privates, denn „[…] nichts schien ihm so wichtig, so lebenswichtig wie die saubere, die peinlich exakte Trennung zwischen Privatem und Künstlerischem, zwischen dem Menschen und dem Zurschau-Steller.“ Als einführende Worte zu Gründgens’ Leben soll seine von ihm selbst verfasste Biographie dienen – kaum anderthalb Schreibmaschinenseiten lang: [...] Die Karriere des Gustav Gründgens (zu dieser Zeit noch mit dem ursprünglichen „v“ im Vornamen) beginnt im Jahre 1917 als Mitglied der Volksbühne Saarbrücken noch während seiner Zeit als Soldat. Nach nur wenigen Monaten übernimmt er 1918 die Leitung des Fronttheaters Thale (Harz). Den Beruf des Schauspielers fest anstrebend, lässt er sich ab 1919 an der Hochschule für Bühnenkunst in Düsseldorf unter Louise Dumont und Gustav Lindemann ausbilden. Damit einher gehen zahlreiche Nebenrollen am Düsseldorfer Schauspielhaus. Das Zeugnis der Schauspielschule lässt bereits deutlich werden, welch großes Potential in Gustav Gründgens als Schauspieler steckt. [...] Sein erstes Engagement erhält Gründgens für die Spielzeit 1920/21 an den Städtischen Bühnen Halberstadt. Diese Anstellung befriedigt ihn jedoch in keiner Weise, da er in 25 Inszenierungen fast ausschließlich Männer spielen muss, die seine Väter oder Großväter hätten sein können. Schon im darauf folgenden Jahr wechselt er nach Kiel an die Vereinigten Städtischen Bühnen. Der Intendant, Dr. Max Alberty , sieht in Gründgens einen Hoffnungsträger deutscher Schauspielkunst und lässt ihn größere Rollen in „Emilia Galotti“, „Wilhelm Tell“, „Götz von Berlichingen“ und „Maria Stuart“ spielen. Im Frühjahr 1922 muss er für einen erkrankten Kollegen kurzfristig die Rolle des Mephisto in „Faust I“ übernehmen. Trotz dieser vielfältigen Rollen (insgesamt 48) verweilt er nicht länger als eine Spielzeit in Halberstadt.