Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Institut fuer Deutsche Philologie), Veranstaltung: Soziolinguistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Worte "Sieben auf eine Streich" stickt das tapfere Schneiderlein auf seinen Gürtel. Im Laufe des Märchens werden diese Worte von verschiedenen Figuren rezipiert und verstanden. Um das Anwenden und Verstehen sprachlicher Zeichen auf Kleidungsstücken geht es in dieser Magisterarbeit. Sprachliche Zeichen auf Kleidungsstücken sind keine Seltenheit, sondern der Normalfall. Im Internet bieten Druckereien T-Shirt-Konfiguratoren an, mit denen jeder seine eigenen Texte entwerfen und drucken lassen kann. Das kommunikative Phänomen, das sich aus Kleidung und sprachlichen Zeichen zusammensetzt, wird hier ausdrücklich Kleidungstext genannt. Kleidungstexte sind als sprachliche Handlungen unerforscht. Es gibt keine Literatur und keine Theorien. Das Einzige, was es gibt, sind handelnde Menschen, die Kleidungstexte benutzen und herstellen und natürlich gibt es die eine oder andere laienwissenschaftliche Vermutung darüber. Sprachliche Zeichen erweitern die Rolle der Kleidung um ein bestimmtes Potential. Dieses Potential soll aus Sicht der Handelnden in dieser Arbeit offengelegt werden. Um dies im Detail zu tun, muss jedoch Gesellschaft aufgezeigt werden. Denn wo es um den Gebrauch sprachlicher Zeichen geht, stellt sich immer die Frage nach dem warum, nach menschlichen Absichten und damit nach menschlichen Bedürfnissen. Ausgangspunkt ist der Dualismus von Struktur und Handeln. Sprachliche Phänomene sind Strukturen und haben ihren Ursprung in menschlichen Absichten. Was könnte interessanter sein als zu erfahren, welche gesellschaftlichen Erfordernisse wie durch Sprache wiedergegeben werden? Dabei soll hier von einem Sprachbegriff ausgegangen werden, der Sprache als multimodales Spannungsphänomen intermedialer Beziehungen auffasst. Die intermediale Verstrickung sprachlicher Zeichen in die Kleidung und die Bindung der Kleidung an den menschlichen Körper geben Kleidungstexten ihre Spezifität. Eine bloße Strukturbeschreibung vermag es kaum intermediale Bezüge des Mediengefüges Sprache - Kleidung - Körper darzulegen. Wie gezeigt werden soll, ergänzen sich die drei Medien zu etwas ganz Neuem, dass seine Emergenz konkreten gesellschaftlichen Bedürfnissen verdankt. Wenn man unterstellt, dass Kleider sofort und nicht erst in der Rückschau die Wahrheit über eine Zeit sagen (Worthington, Wojcik 1993, 16) und dass sich die Sprache mit den Lebensformen einer Gesellschaft wandelt (Korn 1959, 13), was sagt dann der Gebrauch von Kleidungstexten über das Heute aus und umgekehrt?
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