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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Philologie, Universität Leipzig, Veranstaltung: Hauptseminar: Ethnisierung und Rassismus in Lateinamerika, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Gründungsmythen der lateinamerikanischen Gesellschaft basieren gewissermaßen auf dem Zusammenprall verschiedener Kulturen. Die Situation nach der erfolgreichen Eroberung, als sich die Spanier an die Spitze der Gesellschaften stellten, begann sich schnell auszudifferenzieren. Die indigene Bevölkerung bildete zusammen mit den nach Amerika verschleppten afrikanischen Sklaven die…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Philologie, Universität Leipzig, Veranstaltung: Hauptseminar: Ethnisierung und Rassismus in Lateinamerika, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Gründungsmythen der lateinamerikanischen Gesellschaft basieren gewissermaßen auf dem Zusammenprall verschiedener Kulturen. Die Situation nach der erfolgreichen Eroberung, als sich die Spanier an die Spitze der Gesellschaften stellten, begann sich schnell auszudifferenzieren. Die indigene Bevölkerung bildete zusammen mit den nach Amerika verschleppten afrikanischen Sklaven die große Masse der Beherrschten. Damit ging auch ein Wandel der Sozialstruktur einher. Bis zum Ende der Kolonialzeit hatte sich das so genannte sistema de castas gebildet, das die Bevölkerung in Spanier, Kreolen, Mestizen, Mulatten, indios und Schwarze einteilte. Je nach regionalen Besonderheiten konnten die Bezeichnungen und die genaue Unterteilung aber variieren. (Hensel 2001: 353 f) Doch diese Zuschreibungen von außen deckten sich kaum mit der Selbstwahrnehmung oder der Identität der Bezeichneten. Es sind vielmehr stereotype Vorstellungen, die die spanische Elite benutzte, um die Bevölkerung in ein Ordnungsschema zu pressen. (Hensel 2001: 360) Folglich sind diese Kategorien eng miteinander verflochten und nur sehr schwer voneinander zu trennen, da sie sich gegenseitig beeinflussen. Eine eindeutige Begriffsklärung ist daher schwierig. Ein Fallbeispiel wäre, dass es entflohene Sklaven im 16. Jahrhundert in Ecuador schafften, sich an die Spitze von indigenen Gruppen zu setzen. Die Schwarzen passten sich jedoch trotz der herausgehobenen Position weitgehend der indigenen Kultur an. Die Einteilung von Menschen in Rassen wird meist mit biologischen Merkmalen begründet. Laut Schaefer ist „the term racial group reserved for minorities and the corresponding majorities that are socially set apart because of obvious physical differences“. (Schaeffer 2004: 7) Doch zu Recht fragt er sich weiter “What is ovious? Hair color? Shape of an earlobe? Presence of body hair? To whom ate these differences obvious, and why? Each society defines what it finds obvious.” (Schaeffer 2004:7) Weiter kritisiert er, dass „race is a socially constructed concept.“ (Schaeffer 2004:10) Das Konzept der Ethnizität findet im Zusammenhang mit kulturellen Unterschieden seine Anwendung. Dabei wird kulturelle Differenz häufig mit räumlicher Differenz verknüpft. „Ethnic groups are groups set apart from others because of their national origin or distinctive cultural patterns.” (Schaeffer 2004: 8)