Die Niederlande begegnen verändertem Klima mit veränderten Raumstrukturen. Dieser klimapolitische Ansatz stellt einen normativen Wandel dar, weil er vorsieht, Naturdynamiken von Wind und Wasser nicht länger abzuwehren, sondern räumlich zu integrieren - wo dies möglich ist. An politischen Programmen zu Anpassungsmöglichkeiten an die Folgen des Klimawandels besteht kein Mangel, Forschungsbedarf gibt es jedoch zu deren Umsetzung sowie zu grundlagentheoretischen Fragen. Hier setzt Lea Schmitt an und geht den Widerständen der lokalen Bevölkerung gegenüber räumlichen Transformationen auf der westfriesischen Insel Ameland nach. Der kulturwissenschaftlich informierte Blick und die ethnographische Herangehensweise an der interdisziplinären Schnittstelle zwischen natur-wissenschaftlicher Klimaforschung und qualitativer Sozialforschung führen zu analytischem Mehrwert: Die Rekonstruktion alltäglicher Wahrnehmungs- und Bewertungsmuster unterschiedlicher Akteure liefert tiefgehende Erklärungen, weshalb es zwischen ihnen zu Kooperationsschwierigkeiten kommt. Die Ergebnisse dieser Studie sind nicht nur für die interpretative Politikforschung, sondern auch für die inter- und transdisziplinäre Transformationsforschung von großer Bedeutung.
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