Diplomarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik, Völker, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg (Institut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit einigen Jahren ist in den Medien regelmäßig die Rede von Naturkatastrophen, die durch den Klimawandel verursacht werden und in immer regelmäßigeren Abständen auftreten. Es wird über Dürren, Überschwemmungen, Tsunamis und Hurrikans berichtet (vgl. bspw. Süddeutsche Zeitung 2010; Frankfurter Rundschau 2010). Doch nicht nur in den Medien sondern auch in vielen wissenschaftlichen Disziplinen wird über die Ursachen und Folgen diskutiert und geforscht. Trotz dieser hohen Präsenz ist dieses Thema nicht neu: Bereits in den 1970er und 1980er Jahren richtete sich der Fokus des öffentlichen Interesses zeitweise auf Regionen, die mit verheerenden Dürren und Hungersnöten zu kämpfen hatten. So stellte der Journalist Herbert Kaufmann bei einem Aufenthalt im Süden Mauretaniens bereits 1973 fest: „Um das Städtchen Rosso drängen sich die Zelte, weiß und braun, unabsehbar, als seien sie von einer Welle angeschwemmt worden. Wer Rosso erreichte, ist gerettet. Wer Nouakchott und Kaedi, Kiffa und Aioun – el Atros erreichte, hat zwar seine Herden verloren, aber das Leben erhalten. Niemals seit Menschengedenken hat es eine solche Katastrophe gegeben“ (FAZ vom 30.07.1973). Neben Zeitungsberichten machten Spendenaktionen und Benefizkonzerte wie Live Aid (1985) auf die Trockenheit in der Sahelzone aufmerksam. Nachdem jedoch der Regen in dieser Region wieder einsetzte, ließ das öffentliche Interesse schnell nach. Heute werden Sturmfluten, Wirbelstürme und Dürren eindeutig auf die klimatischen Veränderungen zurückgeführt und sind überall spürbare Realität geworden. Der globale Klimawandel bewirkt weltweit langfristige Veränderungen wie beispielsweise den Anstieg des Meeresspiegels durch eine Temperaturerhöhung oder extreme, immer häufiger auftretende Wetterereignisse. Dies hat zur Folge, dass lebenswichtige Bereiche wie die Wasser und Nahrungsversorgung, die landwirtschaftliche Produktion, die Energieversorgung oder auch der Gesundheitssektor bereits gefährdet sind oder zukünftig bedroht sein werden. Die negativen Folgen des Klimawandels sind in verschiedenen Regionen der Welt ganz unterschiedlich zu spüren. Während einige Regionen momentan mit dem Hochwasser kämpfen (z.B. Pakistan, Brasilien, Australien), leiden andere an Wasserknappheit. Klimaforscher warnen davor, dass einige Küstenregion und Inseln in Zukunft permanent überflutet sein werden (z.B. Malediven oder Marshall Inseln) während in anderen Gebieten Dürren häufiger und intensiver auftreten werden.